Osram Aktie kaufen – Wachstumsraten im LED Markt von 20-50 Prozent pro Jahr!

„Die moderne Welt der LED-Beleuchtung“ – das ist einer der Slogans, mit denen Osram für sich selber wirbt. Und diese Aussage passt durchaus.

Bis 2013 war Osram eine 100%ige Tochter der Siemens AG. Eigentlich wollte die Mutter Osram im Jahr 2011 an die Börse bringen, diese Pläne wurden dann aber aufgehoben bzw. verschoben. Es kam dann im Jahr 2013 zum Börsengang von Osram, und zwar im Rahmen einer „Abspaltung“ von Siemens.

Dies bedeutete, dass damalige Siemens-Aktionäre (ein Stichtag wurde festgelegt) für je 10 Siemens-Aktie eine Osram-Aktie erhielten, kostenlos. Die Mutter = Siemens AG hielt danach nur weniger als 20% der Osram-Aktien. Die Aktien des Unternehmens sind damit breit gestreut.

Osram-Aktie: Börsengang im Juli 2013. Erster Kurs: 24 Euro

Am 8. Juli 2013 war es dann soweit: Die Osram-Aktie wurde in den Börsenhandel aufgenommen, die erste Notiz lag bei 24 Euro je Aktie.

Seitdem hat sich der Osram-Aktienkurs durchaus volatil entwickelt, wie der folgende Chart zeigt:

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Kursverlauf Osram-Aktie in den letzten 12 Monaten

Kursverlauf Osram Aktie


Quelle: Finanzen100

Nach der Aufnahme in den Börsenhandel sah es für die frischgebackenen Osram-Aktionäre monatelang gut aus. Bis ungefähr März 2014 – als der Kurs die Marke von 50 Euro kurzfristig leicht überschritt. Damit hatte sich der Kurs innerhalb von 9 Monaten mehr als verdoppelt.

Der Chart zeigt, dass es danach ganz anders weiterging: Von seinem Hoch bei rund 50 Euro aus halbierte sich der Kurs bis Herbst 2014, als er bei gut 25 Euro stand.

Seitdem hat sich die Notierung etwas erholt, steht nun im Bereich gut 31 Euro (Stand: 20.11.2014). War das nun eine erfolgreiche Bodenbildung, sprechen die Fundamentaldaten nun für einen neuen Aufwärtstrend?

Fundamental sah es zuletzt bei Osram eher durchwachsen aus. Das Geschäft mit LEDs ist sicherlich ein 1a Wachstumsmarkt – doch dort tobt auch ein starker Preiskampf, entsprechend sind die Margen gering. Statt „Expansion“ hieß es bei Osram deshalb zuletzt „Sparrunde“.

Bis zu 7.800 Arbeitsplätze weltweit könnten bei Osram bis zum Geschäftsjahr 2017 abgebaut werden. Hier die Eckdaten für die Quartalszahlen (für das Quartal, welches am 30. Juni endete):

Eckdaten Quartalszahlen bei Osram

  • Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro: Ein Rückgang vom 5,9% gegenüber dem Umsatz im entsprechenden Vorjahresquartal
  • EBITDA: 136,8 Mio. Euro, ein Zuwachs von 22,4% gegenüber dem Vorjahresquartal
  • Verwässertes Ergebnis pro Aktie: 0,41 Euro (nach 0,11 Euro im Vorjahresquartal)

Die Entwicklung beim Ergebnis sieht grandios aus – allerdings waren im Vorjahreszeitraum auch außerordentliche Kosten für den Konzernumbau angefallen, die nun weggefallen sind. Der zurückgegangene Umsatz sieht jedenfalls nicht erfreulich aus. Das Geschäft mit den LED-Leuchtdioden ist wie erwartet weiter gewachsen – dafür ist aber das Geschäft mit den „herkömmlichen Leuchtmitteln“, wie es bei Osram heißt, stark geschrumpft. Natürlich, die alten Glühlampen werden weniger verkauft bzw. deren Verkauf ist weltweit in immer mehr Regionen auch eingeschränkt/verboten worden.

Gewinn pro Aktie könnte 2,09 Euro in diesem Jahr erreichen

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres lag der Gewinn pro Aktie bei Osram bei 1,69 Euro.

Quelle: Osram Quartalsbericht

Wenn im letzten Quartal nochmals ca. 0,40 Euro pro Aktie hinzukommen würden, dann lägen wir bei 2,09 Euro pro Aktie. Auf Basis des aktuellen Kurses von 31 Euro (Stand: 20.11.2014) errechnet sich damit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von ca. 14,8.

Der Umsatz liegt bei rund 5,3 Mrd. Euro pro Jahr – das Unternehmen hat eine Marktkapitalisierung von 3,489 Mrd. Euro (Stand: 20.11.2014).

Damit errechnet sich ein recht günstiges (da unter 1,0) liegende Kurs-Umsatz-Verhältnis von 0,66.

Da das Geschäft mit LEDs für Osram zentral ist, möchte ich diesen Bereich genauer – Vorsicht, Wortspiel: beleuchten.

Osram setzt auf den Wachstumsmarkt LEDs

Wir sehen derzeit einen gewaltigen Siegeszug der LEDs. Noch im Jahr 2010 lag der Anteil der LEDs am gesamten Lichtmarkt erst bei 3,2%. Wir sprechen derzeit von Wachstumsraten dieses Marktes von 20-50% pro Jahr.

Quelle: Mein Buch „Strategische Metalle für Investoren“.

Auch im Bereich der Fernsehgeräte werden die LEDs meiner Ansicht nach einen Siegeszug schaffen. Vom Röhrenfernseher spreche ich schon gar nicht mehr. Es geht um die flachen LCD-Bildschirme. Von denen nutzten Ende 2010 rund 20% die LED-Technologie für die Beleuchtung. Deren Anteil explodiert gerade – aktuell dürften es bereits rund 50% Marktanteil sein. Da die großen Anbieter wie Samsung, LG und Sony bei ihren Fernsehern auf die Vorteile der LED-Technologie setzen möchten (die übrigens auch den Stromverbrauch senkt), sollten LED LCD-Fernseher die „normalen“ LCD-Fernseher auch weiter abhängen.

Mein Fazit zur Osram Aktie: Es werde Licht!

Die Osram-Aktie ist sozusagen eine Wette auf den LED-Markt. Die massive Erhöhung des Outputs an LEDs geht einher mit einem spürbaren Preisverfall. Durch die zunehmende Massenproduktion sinken die Kosten pro Einheit. Mit größerer Stückzahl greifen eben auch hier die „economies of scale“, sprich die sinkenden Produktionskosten je Einheit bei gewaltiger Zunahme der Stückzahlen. In China sind bedeutende Produktionskapazitäten entstanden. Dies hat dazu geführt, dass die Preise von LEDs im Jahr 2011 zwischen 11% und 20% gefallen sind. Konkurrenz belebt hier das Geschäft – und lässt die Preise sinken. Gut für die Verbraucher, nicht unbedingt gut für die Hersteller der LEDs wie Osram. Das ist also die große Frage: Wie wird sich Osram im Preiskampf mit chinesischer Konkurrenz schlagen können? Wenn Sie diese Frage richtig einschätzen können, wissen Sie, welche Richtung der Kurs der Osram-Aktie nehmen sollte.

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.

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Risikohinweis Michael Vaupel