Grundsätzlich werden fünf verschiedene Arten von Brokermodellen unterschieden: Market-Maker, ECN-Broker, STP-Broker, NDD-Broker (No Dealing Desk), DD-Broker (Dealing Desk) und IB-Broker (Introducing Broker). Im weiteren Verlauf der Betrachtung sollen ECN- sowie STP-Broker im Fokus stehen.

ECN Broker in der übersichtlichen Vergleichstabelle

Neben zahlreichen Informationen zur Funktionsweise und dem Leistungsangebot von ECN-Brokern, bieten wir Ihnen auf dieser Seite mithilfe der nachfolgenden Broker-Vergleichstabelle die Möglichkeit, selbstständig einen ECN Broker Vergleich und Test durchzuführen.

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ECN Trading kann Tradern zahlreiche Vorteile im Forex-Handel bieten, und daher werden sie häufig auch als die „Königsklasse“ des Forex-Tradings genannt. Nicht zuletzt aus diesem Grund, sind diese Handelsmodelle in den vergangenen Jahren im Vergleich zu anderen Handelsmodellen verstärkt von Anlegern gefragt. Insbesondere für aktive Devisenhändler kann der Handel über ECN-Broker interessant sein, und Potenzial für signifikante Kostenersparnisse darstellen. Im ECN Broker Vergleich erhalten Sie wertvolle Informationen zur Funktionsweise und den Vor- und Nachteilen von ECN-Brokern. Im Test wurden die unterschiedlichen Anbieter verglichen und ihr Leistungsangebot bewertet, um die besten ECN-Broker zu finden.

Was sind ECN Broker?

ECN-Broker bieten Anlegern die ursprünglichste Art des Forex-Handels. Die Abkürzung ECN steht für Electronic Communication Network und umschreibt Broker, die gewöhnlich auf den Forex-Handel spezialisiert sind.

ECN Broker Vergleich 2015

ECN-Broker stellen einen virtuellen Marktplatz zur Verfügung, auf welchem alle Marktteilnehmer (Banken, Market-Maker und individuelle Trader) miteinander kommunizieren bzw. interagieren können. Durch den Verzicht auf Zwischenstationen, wie z.B. Market-Maker können die Marktteilnehmer somit innerhalb dieses Systems direkt miteinander agieren indem sie miteinander konkurrierende Kauf- und Verkaufsangebote am Devisenmarkt platzieren.

Es wird kein künstlicher Markt erschaffen und auf die Erzeugung künstlicher Kurse, wie sie Market-Maker stellen, verzichtet. Im Unterschied zu STP-Brokern wird der Marktzugang auch nicht durch bestimmte Liquiditäts-Lieferanten beschränkt. Vereinfacht formuliert bedeutet dies, dass mehrere liquiditätsgebende Quellen zusammen arbeiten bzw., im Hintergrund Börsen oder Banken die Kurse für bestimmte Werte stellen.

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ECN Broker Test: Kommission statt Spread

Die Gebührenstruktur unterscheidet sich beim ECN-Trading von anderen Brokern, deren Gebührenmodell meist ausschließlich auf dem Spread basiern. ECN-Anbieter profitieren dabei nicht von Spread Differenzen (Spread Markup) und bietet somit meistens vergleichsweise vorteilhafte Spreads an (Bid/Ask Differenz), da der im Einkauf erhaltene Spread transparent und ohne zusätzliche Kosten an die Trader weitergeben kann. Bei diesem Brokertyp werden Kurse auf Grundlage der aktuellen Kauf- und Verkaufsorders im Interbankenhandel gestellt. Somit können ECN-Anbieter keinen fixen Spread anbieten.Der Profit von ECN-Brokern entsteht grundsätzlich durch die Berechnung einer Kommission.

Alle Trading Orders werden zwischen den handelnden Parteien in Echtzeit abgeglichen, um den bestmöglichen Kurs zu bestimmen. ECN-Broker handeln nicht gegen ihre eigenen Kunden, wie es z.B. Market-Maker mittels Hedging – d.h. durch das Eingehen eines gegensätzlichen Trades –tun. Kommissionen sind die einzigen Erträge bzw. Gewinne, die ein ECN-Broker erhält. ECN-Broker verdienen nicht daran, Spreads zu stellen. Die Kommissionsgebühren liegen durchschnittlich bei ca. 2,50 US Dollar. Gute ECN-Broker bieten darüber hinaus auch ein Orderbuch an, in welchem der Trader sehen kann, wie viel Liquidität vorhanden ist. Mithilfe des Orderbuchs kann die Markttiefe eingesehen werden, und somit das Verhältnis von Angebot und Nachfrage eingeschätzt werden. Die Orders werden anonymisiert an den Interbankenmarkt weitergeleitet. Für den ECN-Broker ist somit nicht ersichtlich, was der Anleger handelt, er stellt lediglich die Verbindung zum Markt her.

Jedoch sind Szenarien denkbar, in welchen Trader nicht den bestmöglichen Preis aller Liquiditätsgeber erhalten. ECN-Broker sind mit anonymen ECN-Pools verbunden (wenn es keine direkten Verträge mit einzelnen Liquiditätsgebern gibt). Banken könnten dann ihre besten Kurse innerhalb des ECN-Pools zurückhalten.

ECN-Broker unterscheiden sich von anderen Brokermodellen u.a. auch dadurch, dass sie Mindesthandelsgrößen vorgeben. Dies ist nötig, da ECN-Broker u.a. hohe Kosten für die Infrastruktur aufbringen und somit ein Mindestvolumen generieren müssen. Die im Hintergrund agierenden Banken stellen Kurse üblicherweise nur für solche Order, die für sie interessant sind. Aus diesem Grund sind Mikro-Lots eher selten bei ECN-Brokern zu finden. Meist belaufen sich die Mindesthandelsgrößen auf 0,01 Lot. Allgemein stellt dies kein Problem dar, da in diesem Bereich von ECN-Trader häufig 5 bis 50 Lot auf einmal ausgeführt werden. In der Regel werden ECN-Broker von sehr erfahrenen Tradern und von Hedgefonds genutzt. Oftmals werden Mindestanlagesummen von 50.000 Euro oder mehr verlangt. Darüber hinaus werden auch Mindestkontraktgrößen vorgegeben.

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Die Funktionsweise von ECN Brokern

ECN-Broker sind Finanz-Institutionen, die der Finanzmarktaufsicht unterliegen und daher streng kontrolliert und überwacht werden. Den Kunden wird eine Handelsplattform zur Verfügung gestellt, die im Hintergrund und unsichtbar für den Trader aufwändige IT-Strukturen beinhaltet. Häufig werden von ca. zehn bis zwanzig Liquiditätsgebern (z.B. Banken, Hedge Fonds oder Eigenhandelsunternehmen) Kurse gestellt, die um das jeweils beste Angebot konkurrieren.

Über die Handelsplattform werden alle Angebote verarbeitet und das beste Angebot wird an den Trader weiter gegeben. Auf diese Weise können extrem enge Spreads von 0,2 bis 0,6 in den Hauptwährungspaaren entstehen. Darüber hinaus ist die Ausführungsgeschwindigkeit bei ECN-Brokern sehr hoch und liegt größtenteils im Bereich von wenigen Millisekunden. Somit wird gewährleistet, dass Order sehr schnell in den Markt gelangen, was u.a. für Trader mit einem Scalping Handelsansatz von Vorteil sein kann.

Jedoch kann es in Ausnahmefällen zu Verzögerungen bei der Orderausführung kommen aufgrund der Weitergabe der Order an den Interbankenmarkt. Dann kann die Order nicht mehr zu dem ursprünglich gewünschten Preis ausgeführt werden, sondern der Trader erhält einen eventuell schlechteren Preis als beabsichtigt (Slippage). Daher ist im Unterschied zum Handel über einen Dealer (Dealing Desk) nicht mit garantierten Stopps zu rechnen. Der als Slippage bezeichnete Effekt tritt besonders häufig in hochvolatilen Phasen auf, beispielsweise nach einer Veröffentlichung von wichtigen und evtl. marktbeeinflussenden Nachrichten.

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ECN Broker Vergleich: Vor- und Nachteile von ECN-Trading

ECN-Broker sind an verschiedene Liquiditätsgeber angeschlossen und erhalten aus diesem Netzwerk ihre Kurse. Daraus resultieren für Trader einige Vorteile:

Vorteile von ECN Brokern:

  • Direkter Zugang zum Devisenmarkt (Interbankenmarkt) ohne zwischengeschaltete Parteien
  • Hohe Liquidität durch direkte Preisstellung von den Liquiditätsgebern
  • Bessere bzw. schnellere Orderausführung durch direkte Kauf- und Verkaufskurse
  • Keine Interessenskonflikte zwischen Trader und Broker
  • Keine Re-Quotes
  • Transparente Gebührenberechnung
  • Vorteile für Scalper. Order gelangen sehr schnell auf den Markt
  • Enge und kostengünstige Spreads aufgrund des direkten Marktzugriffs

Nachteile von ECN Brokern:

  • Unvorteilhafte Preisstellung möglich durch anonyme ECN Pools (keine Verträge mit einzelnen Liquiditätslieferanten)
  • Teure ECN-Technologie verursacht hohe Kosten, die kompensiert werden müssen
  • Marktteilnehmer und Gegenpartei im Handel mit hohen Handelsvolumina
  • Hohe Mindesteinlage für Trader

Für wen sind ECN Broker geeignet?

Trotz der zahlreichen Vorteile sind ECN-Broker nicht für alle Tradertypen geeignet. Aufgrund ihrer Eigenschaften und der sich für Anleger bietenden Möglichkeiten ist das ECN-Trading besonders zu empfehlen für z.B. Intraday Devisenhändler, Handelssystemtrader, Scalper sowie Swing- und Positionstrader, die große Orders von mehr als 3 Lot handeln möchten.

Weniger geeignet sind ECN-Broker für Trader, die Mikro-Lots handeln möchten oder für Anleger, die kleinere Ordergrößen von unter 0,40 Lots handeln möchten. Für diese Gruppe von Tradern lohnt sich eventuell ein STP Broker Vergleich.

Risikohinweis Oliver Schoch