First Solar-Aktie kaufen? Die Analyse & der Bund-Future KW 17

Eine Spekulation mit garantierten Gewinnen

Das Leitmotiv von Mario Draghi könnte heißen: Marktwirtschaft, igitt!  Eine andere Interpretation fällt mir zu den heftigen Marktmanipulationen der EZB nicht. Mit dem Ankaufprogramm von Staatsanleihen hat es die EZB geschafft, die natürliche Steuerung von Angebot und Nachfrage fast auszuschalten.

Da die meisten Börsianer sich nicht mit dem Bund-Future beschäftigen, ist ihnen die Mini-Sensation am Mittwoch entgangen.

Zur Info: Ein Bund-Future ist ein an der Eurex gehandelter Terminkontrakt. Er entspricht einer fiktiven Schuldverschreibung der Bundesrepublik Deutschland mit 10 jähriger Laufzeit und einer 6 prozentigen Verzinsung.

Ein Wert, der nicht sein kann

Am Mittwoch erreicht der Bund-Future einen Wert, der in der Wirtschaftstheorie nicht möglich ist. Er stieg über den Wert von 160 Punkten. Wenn die Anleihe mehr als 160 Punkte kostet, dann liegt die Rendite im Minusbereich. Rein mathematisch verläuft beim Bund Future die Grenze zwischen „Geld verdienen“ und „Geld verlieren“ also bei 160 Index-Punkten. Daher dürfte unter normalen Umständen der Terminkontrakt nicht über 160 Punkte hinaus steigen.

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Der Trend ist aufwärtsgerichtet

Das Marktverrückte ist nun, dass der Kurs trotzdem über 160 Punkte steigen könnte. Man muss sich den Mechanismus so vorstellen, dass Käufer und Verkäufer sich gegenüber stehen, und die Käufer ständig rufen: „Ich schenke die 100 Euro“ und ein anderer ruft: „Und ich schenke die 110 Euro“. Und immer so weiter.

Eigentlich kann es bei einem Bund-Future über 160 Punkte keinen Käufer mehr geben. Doch Dank des Herrn Draghi läuft der Kurs vermutlich noch viel weiter. Wer er einen Bund-Future über 160 Punkte kauft, der spekuliert darauf, dass es einem anderen Depp gibt, der den Kontrakt noch teurer kauft.

Das wird sich rächen

Die Wirtschaftshistorie bewies mehr als einmal, dass irgendwann die Marktmechanismen wieder greifen. Wenn die Investoren Zinsverluste hinnehmen müssen, dann werden sie ihre Positionen abstoßen. Das geschieht vermutlich nicht in einem langsamen Ablauf, sondern spontan und mit Wucht. Sogar ein Crash ist denkbar.

Vielleicht kann der Bund-Future noch eine Weile um die Kursmarke von 160 Punkten pendeln. Viel weiter nach Oben kann es nicht gehen.

Eine Spekulation mit garantierten Gewinnen

Wer Geld und Zeit hat, der kann mit einem Short-Trade auf den Bund-Future einen sicheren Gewinn erzielen. Dabei sollte man beachten, das Mario Draghi dafür sorgen wird, dass der Bund-Future so hoch wie möglich stehen wird. Deshalb kann es im Extremfall noch Jahre andauern, bis man mit einer Short-Spekulation Geld verdienen wird. Doch ganz sicher – irgendwann gibt es den erwarteten Gewinn.

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Bild 1: Bund-Future
Der Kursverlauf befindet sich seit 2014 in einem strammen Aufwärtstrend. Der Grenzwert von 160 Punkten wurde überschritten. Gleichzeitig deutet auch der RSI einen überkauften Markt hin. Eine Short-Position drängt sich förmlich auf.

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Anmerkung zum Bund-Future

Falls Sie an einen Short-Trade denken, sollten Sie sich vergegenwärtigen, dass der Aufwärtstrend enorme Stärke aufweist. In der jüngsten Vergangenheit gab es mehrere überkaufte Marktsituationen. Anschließend gab es meistens kleine Rücksetzer, doch es gab auch Situationen, in denen die Marktteilnehmer den Kurs noch höher trieben.

Bei einem langfristigen Short-Trade sollten Sie auf Derivate mit langen Laufzeiten setzen (zum Beispiel Endloszertifikate). Auch der Hebel sollte gemäßigt sein. In diesem Fall sollte der Basiskurs nicht in der Nähe des aktuellen Kurses liegen. Sie müssen damit rechnen, dass der Kurs schwankungsfreudig um 160 Punkte pendeln wird. Je näher der Kurs am Basiswert liegt, desto höher ist der Hebel, und umso höher die Gewinn- und Verlustschwankungen.

Ein passendes KO-Zertifikat wäre zum Beispiel:

WKN: TD26Z5
Bezugsverhältnis: 1
KO-Schwelle 170,3882 Euro

Laufzeit: endlos

Zertifikat-Zielkurs: 14,40 Euro (entspricht einem Bund-Future von 156,00 Punkten)

Stop-Loss: ohne

Neuer Aktientipp: First Solar

Wie der Name vermuten lässt, beschäftigt sich das Unternehmen mit der Herstellung von Solarzellen. Die große Stärke ist die Herstellung von Dünnschichtmodulen. Hier ist man der Marktführer mit einem Marktanteil von circa 10% weltweit. Da First Solar besonderen Wert auf Technologieentwickelung legt, konnte das Unternehmen große Fortschritte erzielen. Der Wirkungsgrad der Solarmodule ist seit 2007 von 9,5 auf 14% gestiegen, und man erwartet bis 2017 eine Verdopplung des Wirkungsgrades. Technisch ist First Solar im Labor sogar eine Steigerung auf 21% gelungen. Das ist ein erneuter Effizienzanstieg, der vielversprechend ist.

In den Jahren 2010 und 2011 wurde das Unternehmen von der US-Universität MIT zu den 50 innovativsten Unternehmen gewählt. Eine Auszeichnung, die den technologischen Stellenwert des Unternehmens unterstreicht.

Die Aktie ist bereit für den nächsten Schritt. In 2012 fand eine Bodenbildung statt und danach ging es kontinuierlich aufwärts. In den nächsten Jahren sollten die Gewinne bedeutend gesteigert werden können.

First Solar201020112012201320142015
Umsatzerlöse253727513377329033913571
Ergebnis vor Steuern664-39-96353430307
KGV1700151328

Angaben: finanzen.net
Angaben für 2014 und 2015 sind Schätzungen

Während die Umsatzerlöse weitgehend stabil gehalten werden konnten, gab es in der Vergangenheit des Öfteren eine Enttäuschung bei den Gewinnzielen. Eigentlich ist das nichts Besonderes, denn die Solarbranche befindet sich im harten Wettbewerb. Nach Aussage von First Solar werden die Produktionskosten in Zukunft systematisch gesenkt. Einige Analysten sehen deshalb in First Solar ein Top-Unternehmen mit kräftigen Gewinnsprüngen. Das niedrige KGV in den Jahren zuvor bestätigt, das First Solar die Fähigkeit zu diesen Gewinnsprüngen hat. Das sind gute Voraussetzungen für einen neuen Highflyer der Aktienwelt.

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Bild 2: Kaufempfehlung First Solar-Aktie im Wochen-Chart

Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.

Technische Ausgangssituation

Der Chart zeigt ein fantastisches Korrekturmuster. Es ist gekennzeichnet mit den Buchstaben A-B-C. Das Muster bezeichnet man in der Elliottwave-Theorie als „Flat“. Nach einem bullishen Flat kommt es in den meisten Fällen zu einer starken Aufwärtsbewegung. Das würde ideal zu den oben angesprochenen Gewinnsprüngen passen. Solange der eingezeichnete Trendkanal (Pitchfork) nicht gebrochen wird, befindet sich die Aktien im bullishen Areal.

Betrachtet man den Kursverlauf in der Vergangenheit, dann kann man einen unruhigen und volatilen Verlauf identifizieren. Das sollte man bei einem langfristigen Investment berücksichtigen. Wer größere Beträge in die Aktie steckt, sollte sich auf Nervenbelastungen einstellen.

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Risikohinweis Christian Lukas