In den vergangenen Monaten hat der Ölpreis einen regelrechten Preissturz erlebt. Diese dramatischen Preisrückgänge haben dazu geführt, dass sich die gesamte Ölbranche verändert. Experten erwarten in der näheren Zukunft diverse Übernahmen, also den Zusammenschluss verschiedener Unternehmen aus der Energie- und Ölbranche. Aktuell ist beispielsweise der Rohstoffgigant Shell daran interessiert, den in Großbritannien ansässigen Gaskonzern BG-Group zu übernehmen. Dabei handelt es sich um eine Übernahme im Gegenwert von über 60 Milliarden Euro, wobei dies nur der Beginn einer regelrechten Übernahmewelle sein könnte.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenShell plant Übernahme des Gaskonzerns BG-Group
Dem aktuellen Stand zufolge ist der Energieriese Shell dazu bereit, über 60 Milliarden Euro zu investieren, um den britischen Gasförderer BG-Group übernehmen zu können. Momentan fehlt zwar noch die Erlaubnis der Kartellbehörden, jedoch gehen die meisten Experten davon aus, dass die Übernahme in der Praxis realisiert werden wird. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, so würde Shell mit einem Gesamtumsatz von dann über 330 Milliarden Euro zum zweitgrößten Ölkonzern der Welt wachsen. Die meisten Fachleute sind sich darüber einig, dass die geplante Übernahme erst der Anfang von weiteren Fusionen sein wird, die es noch in diesem Jahrzehnt geben wird. Dabei sind die geplanten Übernahmen durchaus nicht nur positiv zu bewerten, sondern nach Auffassung von Fachleuten und Insidern teilweise auch eine Art Verzweiflungstat. Der wesentliche Grund dafür ist sicherlich der drastische Preisrückgang beim Öl, der innerhalb von lediglich einem Jahr dazu geführt hat, dass der Preis für ein Barrel um mehr als 50 Prozent gesunken ist.
Synergieeffekte durch Übernahmen nutzen
Aus dem angeführten Grund ist es auch bei der geplanten Übernahme durch Shell abzusehen, dass vor allem Synergie-Effekte genutzt werden sollen. Letztendlich sollen Kosten in Höhe von über drei Milliarden Euro jährlich eingespart werden können, sodass zumindest in Teilen dem erheblichen Preisdruck am Ölmarkt entgegengewirkt werden kann. Zahlreiche weitere Unternehmen beobachten die Entwicklung bei Shell mit Spannung, denn sollte diese Maßnahme erfolgreich sein, könnte dies den Startschuss für weitere Fusionen bedeuten. Kandidaten, die durchaus grundsätzlich nicht abgeneigt wären, eine Übernahme durchzuführen, sind beispielsweise Exxon Mobile oder auch der aktuell größte Öl- und Gaskonzern der Welt, nämlich Sinopec aus China.
Deutliche Gewinneinbrüche bei den führenden Konzernen
Der drastische Preisverfall am Ölmarkt hat bereits jetzt dazu geführt, dass die führenden Konzerne im vergangenen Jahr einen teilweise deutlichen Gewinneinbruch verzeichnen mussten. So sank der Nettogewinn beispielsweise beim weltweit führenden (gemessen am Umsatz) Konzern auch China, Sinopec, von mehr als 8 Milliarden US-Dollar (2013) auf unter 5,8 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr. Ähnlich sah die Entwicklung bei Shell aus, denn hier ging der Gewinn von 14,1 auf 10,4 Milliarden US-Dollar zurück. Noch drastischer war der Einbruch bei BP, denn konnte der Konzern 2013 noch einen Gewinn von über 17 Milliarden US-Dollar verbuchen, so waren es im vergangenen Jahr weniger als 3 Milliarden US-Dollar. Natürlich ist dieser deutliche Gewinnrückgang vor allem auf den enormen Preissturz beim Öl zurückzuführen und nicht etwa auf „interne“ Probleme bei den jeweiligen Unternehmen. Trotzdem könnte ein weiterer Preisrückgang natürlich dazu führen, dass manche größere Konzerne zukünftig sogar rote Zahlen schreiben. Gerade deshalb werden mögliche Übernahmen und Fusionen sicherlich auch in der nahen Zukunft sehr interessant und überlegenswert sein, was Erdölaktien für Anleger interessant machen könnte.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenEntwicklung des Ölpreises als Hauptgrund
Unbestritten ist, dass die Gewinneinbrüche aus dem vergangenen Jahr, von denen fast alle großen Ölkonzerne betroffen waren, zum mit Abstand größten Teil auf den Preisrückgang beim Rohöl zurückzuführen sind. Tatsächlich ist die Entwicklung dramatisch, wenn man sich einmal näher betrachtet, wie sich der Ölpreis in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat. Kostete beispielsweise ein Barrel der US-Leichtölsorte WTI vor rund einem Jahr noch über 100 Dollar, so notiert der Preis aktuell nur noch bei etwas mehr als 55 Dollar. Anfang des Jahres notierte der Preis für ein Barrel WTI teilweise sogar unter der Marke von 40 Dollar.
Möglicher Preisschub macht Öl-Aktien für Anleger interessant
Trotz der schlechten Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit sind Erdölaktien für Anleger aktuell nicht uninteressant. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass ein von nicht wenigen Experten erwarteter Preisschub am Ölmarkt tatsächlich eintreten sollte. Immer mehr Analysten gehen davon aus, dass sich der Ölpreis in näherer Zukunft wieder deutlich erholen könnte, und rechnen sogar mit einem Preis von bis zu 70 Dollar pro Barrel. Vor diesem Hintergrund ist es für Anleger durchaus interessant, Öl-Aktien zu kaufen, wobei eine Selektion wichtig ist. Die meisten Berater und Analysten empfehlen in dem Zusammenhang, sich auf die führenden Ölkonzerne zu konzentrieren. Zu nennen sind hier insbesondere Shell (GB00B03MLX29), BP (GB0007980591), Sinopec (CNE1000004C8) und Exxon Mobile (US30231G1022). Alternativ zum Einzelinvestment in Erdölaktien besteht für Anleger natürlich auch die Möglichkeit, über klassische Fonds oder Indexfonds (ETFs) etwas breiter gestreut in den Ölmarkt zu investieren.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenFazit zum Ölpreis sowie zum Investment in Erdölaktien
Wer in den vergangen zwölf Monaten auf steigende Ölpreise spekuliert hat, der hat teilweise erhebliche Verluste erlitten. Mittlerweile ist der Preis für ein Barrel auf einem sehr niedrigen Stand angelangt, sodass allein deshalb immer mehr Experten damit rechnen, dass zumindest eine vorläufige vorübergehende Gegenbewegung einsetzen wird. Vor diesem Hintergrund werden Öl-Aktien, die in der jungen Vergangenheit teilweise deutlich an Boden verloren haben, wieder interessanter. Empfehlenswert ist es für Anleger, sich hier auf die großen Konzerne zu konzentrieren, sodass Kursgewinne durchaus im Bereich des möglichen liegen.