Was wir wirklich über Aktien denken – Deutsche Anleger stehen seit jeher eher konservativ dem Aktienmarkt gegenüber!

Deutsche Anleger sind seit jeher eher konservativ eingestellt und vertrauen daher vor allem Sparkonten und Festgeldern. Einige wenige Anleger versuchen jedoch, die Chancen am Aktienmarkt zu nutzen und in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen. In beiden Fällen kann es zu Anlagefehlern kommen, die die Rendite negativ beeinträchtigen.

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So sehen die Deutschen den Aktienmarkt

Themenicon Trading-Strategie

Die Meinung der Deutschen zum Aktienmarkt zeichnet sich durch eine Teilung in zwei Lager aus. Zum einen gibt es die Menschen, die dem Aktienmarkt mit sehr großer Skepsis begegnen, die sich in vielen Fällen sogar als Angst bemerkbar macht. Diese Menschen vermeiden es, ihr Geld in Aktien anzulegen und setzen eher auf Tagesgeldkonten oder Sparbücher. Die Sparer sind von großer Skepsis geprägt, da sie auf emotionaler Ebene Verluste deutlich mehr spüren als Gewinne. Sie setzen daher vor allem auf Sicherheit, auch wenn die Rendite in diesen Fällen eher gering ist.

Zum anderen gibt es Menschen in Deutschland, die sich mit großer Zuversicht bis hin zum Leichtsinn an der Börse bewegen. Die schnellen Veränderungen am Aktienmarkt locken risikofreudige Anleger an, die eher die großen Gewinnmöglichkeiten sehen. Außerdem haben diese Anleger ein großes Bewusstsein für die geringen Zinsen von Sparbüchern und Tagesgeldkonten.

Warum die Angst vor Verlusten überwiegt

Generell sind die Skeptiker unter den deutschen Anlegern deutlich weiter verbreitet als die risikofreudigen Trader. In diesem Zusammenhang fragen sich Experten häufig, welche Erfahrungen dazu geführt haben, dass sich immer mehr Anleger vom Aktienmarkt zurückziehen und sich wieder den sicheren Optionen mit einer geringeren Gewinnspanne zuwenden.

FundamentalanalyseEinige Aktionen, die dafür verantwortlich sind:

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  • Der Wertverlust der Aktien der Deutschen Telekom
  • Das Platzen der Internetblase
  • Die starken Kursrückgänge während der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise

Mit der sogenannten „Volksaktie“ sollten die Deutschen ein Volk von Teilhabern und Aktionären werden und endlich auch vom Börsenboom profitieren. Doch die Aktie der Deutschen Telekom entwickelte sich nicht wunschgemäß. Später haben es einige Anleger mit Aktien am Neuen Markt versucht und mussten nach dem Platzen der Internetblase wiederum hohe Verluste hinnehmen. Die Kursrückgänge während der Finanz- und Wirtschaftskrise sorgten schließlich dafür, dass sich zahlreiche Anleger komplett vom Aktienmarkt verabschiedeten.

Sicherheit und Werterhalt sind wichtige Kriterien

Themenicon Trades_kopierenDie höchste Priorität der Aktionäre verteilt sich wie folgt:

  • 81 %: Langfristiger Vermögensaufbau
  • 67 %: Schutz vor Inflation
  • 44 %: Regelmäßige Einkommen aus Dividenden und Verkauf
  • 12 %: Kurzfristige Gewinne

Diese Zahlen zeigen deutlich, dass die deutschen Anleger einen größeren Wert auf die Sicherheit ihrer Vermögenswerte legen, als auf das Erzielen kurzfristiger Gewinne. Das spiegelt sich auch in dem Prozentsatz wieder, zu dem die Deutschen ihr Vermögen in Aktien anlegen. Diese Werte bewegen sich im Durchschnitt um ein Viertel des Kapitals, sie sind jedoch im Laufe der letzten Jahre ganz leicht angestiegen. So legten die Investoren im Jahr 2004 gut 23,9 Prozent in Aktien an, 2008 waren es 25,2 Prozent und 2013 stieg der Aktienanteil auf 26,8 Prozent.

Langfristiger Vermögensaufbau mit Wertpapieren

Obwohl viele Anleger beim Gedanken an Aktien vor allem die kurzfristigen Gewinnaussichten im Blick haben, ist es auch mit Aktien möglich, über einen längeren Zeitraum hinweg Vermögen aufzubauen. Leider haben viele Deutsche noch keine langfristigeren Erfahrungen mit Wertpapieren, anders als Anleger in den USA. Hier gibt es zahlreiche Familien, die über drei Generationen hinweg zu Millionären geworden sind, weil sie langfristig auf die ersten Coca-Cola-Aktien gesetzt haben. Dabei hat sich die Aktie ganz sicher nicht geradlinig entwickelt. Die Familien hatten bei eventuellen Kursrückgängen allerdings Vertrauen in wieder steigende Kurse und haben nicht panikartig verkauft.

Auf eine breite Streuung des Vermögens achten

Themenicon

Wichtig ist in diesem Zusammenhang allerdings auch, dass die Vermögenswerte breit gestreut werden. So sollte niemals das gesamte Kapital in nur eine einzige Aktie investiert werden. Auch kann es sinnvoll sein, Aktien unterschiedlicher Länder und Branchen zu wählen, um von den Chancen der jeweiligen Märkte profitieren zu können. Eventuelle Kursverluste bei einer Aktie können so mit Kursgewinnen bei anderen Aktien wieder ausgeglichen werden. Wie die Erfahrung der vergangenen 30 Jahre zeigt, konnten Kursverluste langfristig immer wieder amortisiert werden. Über zehn Jahre hinweg konnte der Aktienmarkt immer auch höhere Renditen erzielen als Festgeld- oder Sparanlagen. Für Anleger, die sich nicht selbst um die Zusammensetzung ihres Aktiendepots kümmern wollen, stehen zahlreiche Aktienfonds mit unterschiedlicher Ausrichtung zur Verfügung, die individuell gewählt werden können. Auf Wunsch finden sich auch Investmentfonds, die neben Aktien in Anleihen, Immobilien oder Rohstoffen investieren und das Kapital so noch breiter streuen.

Fazit: Aktienanlagen tun jedem Depot gut

Entgegen dem öffentlichen Bewusstsein, Aktienanlagen seien Vermögensvernichter, konnten Anleger, die in den vergangenen Jahren in den DAX investierten, durchaus hohe Gewinne erwirtschaften. Die Deutschen können also ihre Scheu vor dem Aktienmarkt guten Gewissens hinter sich lassen, wenn sie auf eine breite Streuung der Aktien und eine langfristige Anlage achten.

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