FinTech-Aktie long? Die Analyse & Gesamtmarktanalyse KW 49

Der Dezember ist normalerweise ein Monat für die Bullen. In den vergangenen zehn Jahren gab es zwei konstante Kursverläufe für den DAX. Sofern er sich in einem Aufwärtstrend bewegte, wurde dieser stets fortgesetzt. Bewegte sich der DAX in einer Seitwärtsbewegung oder in einem Abwärtstrend, gab es am Monatsende annähernd unveränderte Kurse.

Die erste Dezemberhälfte kann noch einmal turbulent werden. Weil institutionelle Anleger, meistens Anfang Dezember, ihre Handelsbücher schließen, sortieren sie die Nieten ihres Depots aus. Manchmal entsteht daraus eine kleine Verkaufswelle bis Mitte Dezember. Das sollte Sie nicht beunruhigen, denn anschließend erholte sich der Aktienmarkt immer wieder.

Besonders interessant ist, dass im Dezember niemals ein Abwärtstrend startete. Das sollten Sie, für die nächsten Wochen, als Richtlinie ansehen.

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Die Märkte sind robust, weil vieles eingepreist ist

In den vergangenen Wochen gab es mehrere potenzielle Auslöser für eine Verkaufswelle. Doch passiert ist so gut wie nichts.

  • Anschläge in Paris
  • Terrorwarnungen in ganz Europa
  • Der türkische Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges
  • Bombenanschlag in Tunesien

Die Ereignisse sind alle dramatisch, und hätten die Aktienmärkte in die Tiefe reißen können. Die Ereignisse zeigen aber auch, dass die Marktteilnehmer eine innere Festigkeit besitzen. Sie verkaufen nicht aus einem impulsiven Gefühl heraus. Um eine kritische Situation beim DAX zu erzeugen, bedarf es einer grundlegenden Neubewertung der Marktakteure. Dabei müsste man schon in der Dimension einer Katastrophe denken, damit sich die innere Haltung der Marktteilnehmer ändern würde.

Technische Ausgangssituation für den US-Aktienmarkt

Um den DAX oder andere europäische Märkte abzuschätzen, ist es sinnvoll, sich mit den amerikanischen Märkten zu beschäftigen. Sie haben eine Vorreiterrolle und Aktientrends sind nur dann ernst zu nehmen, wenn sie dort vorangetrieben werden. Ist dort ein Aufwärtstrend erkennbar, kann der Funke auch auf den DAX überspringen.

McClellan-Oszillator 30-11-15

Bild 1: Tages-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien

Starker Widerstand behindert den Aufwärtstrend

Im oberen Teil des Charts ist der S&P500 abgebildet. Das einfache Einzeichnen einer Trendlinie zeigt, dass sich der US-Index in einem kurzfristigen Aufwärtstrend befindet. Nach oben hin, gibt es allerdings eine starke Widerstandszone. Sie liegt bei ungefähr 2100 Indexpunkten. Mehr oder weniger kämpfte der Index bereits das ganze Jahr über mit diesem Kursniveau. Kurzfristig war es öfters möglich, 2100 Punkte zu überschreiten. Anschließend fehlte dann der Schwung für den weiteren Kursfortschritt.

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Gefahr einer Abwärtswelle

Die im Chart eingezeichnete Trendlinie sollte grundsätzlich nicht gebrochen werden. Die Linie ist sehr auffällig, so dass viele Trader sie beachten. Ein Break würde kurzfristige Trader dazu zwingen, den Verkaufsknopf zu drücken. Eine kurze aber heftige Verkaufswelle wäre die Folge.

Für eine weitere Prognose des US-Marktes ist der McClellan-Oszillator hilfreich. Innerhalb des mittleren Teils des Charts ist ein roter Pfeil eingezeichnet. Der Pfeil zeigt eine dominante Aufwärtswelle des S&P. Sie entstand in der ersten Oktoberhälfte, und bestimmt seitdem den Markt. Jede weitere Aufwärtsbewegung profitierte vom Momentum der Druckwelle. Im weiteren Zeitverlauf lässt die Kraft natürlich immer weiter nach.

Aktuell befindet sich der Oszillator knapp über der Nulllinie. Die obere Begrenzung bilden die Bollinger-Bänder. Es gibt zwei Verlaufsvarianten, die als bullish zu interpretieren wären. Entweder tritt der US-Markt sofort in einer Ruhephase ein, die als Kraftschöpfen zu interpretieren wäre. In diesem Fall würde der McClellan-Oszillator ein enges Pendeln an der Nulllinie zeigen. Die zweite bullishe Variante entsteht bei einem neuen Aufwärtsimpuls. Dabei ist es nicht wahrscheinlich, dass der Impuls durch den Markt selbst entstehen kann. Vielmehr müsste die US-Notenbank Fed der Impulsgeber werden. Am 16. Dezember steht die nächste Zinsentscheidung an. Sollte die Fed den Leitzins leicht anheben, und betonen, dass dies für längere Zeit der einzige Zinsschritt wäre, dann wäre die Erwartung voll erfüllt. Die nächste starke Aufwärtswelle könnte starten. Jede andere Erklärung der Fed trägt den Keim einer Enttäuschung der Marktteilnehmer.

Beim McClellan-Oszillator erfolgt die Berechnung der Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien. Diese Differenz erfolgt in einer geglätteten Darstellung in Form von zwei exponentiellen Moving-Averages (EMA). Diese pendeln um die Nulllinie herum. Ein Handelssignal wird erzeugt, sobald die Nulllinie überschritten wird. Im Gegensatz zu anderen Indikatoren reagiert dieser recht schnell. Oft gibt er vorzeitige Umkehrsignale, wenn der Markt seine Richtung ändern möchte. Die schnellsten Warnsignale gibt es auf Basis von Divergenzen. Ein Markt ist gesund, wenn jedes neue Kurshoch bzw. -tief im Gleichschritt auch vom McClellan-Oszillator bestätigt werden.

Ausführliche Beschreibung unter: http://www.brokervergleich.net/mcclellan-oszillator

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Neuer Aktientipp: FinTech Group – long

Die FinTech Group könnte für 2016 ein neuer Highflyer des deutschen Aktienmarktes werden. Hinter dem verheißungsvollen Namen stecken bislang drei Unternehmen: flatex, CeFDex und die Aktionärsbank. Der gemeinsame Nenner ist der Investor Bernd Förtsch. Er ist an allen Unternehmen beteiligt, und zieht die „Fäden“ im Hintergrund. Sein Name erlangte eine gewisse Bekanntheit als Gründer der Börsenmagazins „Der Aktionär“.

Ehrgeizige Unternehmensziele

Die FinTech hat sich das Ziel gesetzt, den Börsenwert möglichst schnell auf eine Milliarde Euro haben. Zurzeit steht man bei ca. 260 Millionen Euro. Die Aktie würde sich demnach mehr als verdreifachen müssen.

Der erste Wachstumsschritt wurde mit der Übernahme von XCOM und der biw Bank unternommen. Gespannt darf man sein, ob die FinTech AG es schafft, neue Technologien in den Finanzdienstleistungsbereich zu bringen. In der Finanzbranche steht FinTech für Rationalisierung und Technisierung des Bankensektors. Dazu gehört zum Beispiel die Kontoverwaltung, Kreditvergabe, Geldanlage, Versicherungen oder auch Crowdfunding. Es sind alles Bereiche mit einem enormen Wachstumspotenzial.

Finanzergebnisse:

FinTech201120122013201420152016
Umsatzerlöse19151524,792124
Ergebnis vor St.7,60,24-1,22-9,513,931
KGV1100-163114

Angaben in Mio Euro 

Angaben  2015 und 2016 sind Schätzungen

Bei Betrachtung der Finanzergebnisse fällt auf, dass die Fintech noch am Anfang seiner Entwicklung steht. Die Umsätze sind sehr dynamisch und können, wenn die Geschäfte wie geplant laufen, noch einmal deutlich nach oben geschraubt werden. Weitere Übernahmen von geeigneten Unternehmen liegen im Bereich des Machbaren. Eine Vervielfachung des Aktienkurses, scheint deshalb nicht unrealistisch zu sein.

Technische Ausgangssituation der FinTech-Aktie

FinTech-01-12-15

Bild 2: Wochen-Chart der FinTech-Aktie mit Kurszielen

Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.

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Langfristiger Aufwärtstrend läuft

Die Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend. Allerdings musste die Aktie ab Juli 2015 in einer Konsolidierungsphase eintreten. Es war zwingend notwendig, um den hohen Kursanstieg der vergangenen 18 Monate zu verarbeiten. Dem entsprechend stark war der Verkaufsdruck. Der Blick auf den Money-Flow-Indikator bestätigt mit seiner Lage unterhalb der Nulllinie eine kurzfristige Panik von Juli bis Mitte August. Vermutlich haben sich die kurzfristigen Trader von ihren Aktien getrennt. Anschließend konnte sich die Aktie erneut erheben. Ein Allzeithoch ist nicht mehr weit entfernt. Wenn sich der Trend fortsetzt, dann sollte noch in diesem Jahr ein neues Hoch erreicht werden.

Nach der Ruhe kommt der Sturm

Die aktuelle Volatilität ist gering. Die Ruhephase ist ein Indiz für die Akzeptanz des Aktienkurses. Gleichzeitig bildet sie die Grundlage für die nächste Aufwärtsbewegung. Deshalb ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um sich noch vor dem Allzeithoch mit der Aktie einzudecken. Sobald ein neues Allzeithoch über 17 Euro erzielt wird, werden viele neue Trader auf die Aktie aufmerksam werden, und wahrscheinlich einen neuen Kaufimpuls erzeugen. Eine Trendbeschleunigung als Produkt der Neueinsteiger.
Der weitere Kursverlauf kann anhand der Trendgabel (Pitchfork) prognostiziert werden. Die Trendgabel besteht aus drei Trendlinien. Die mittlere Linie wird bei einer Aufwärtsbewegung statistisch gesehen zu 70 % berührt. Ausgehend von der Neigung der Trendgabel müsste ein Kurs von knapp 20 Euro in den kommenden Wochen möglich sein.

Kaufempfehlung FinTech Group AG

WKN: 524960 / ISIN: DE0005249601

Kursziel:  19,40 Euro

Zwischenziel:  17,65 Euro

Stop-Loss:  14,50 Euro

Handelsumsetzung:

Wenn Sie von der kurzfristigen Aktienempfehlung profitieren möchten, können Sie die Aktie direkt kaufen oder mit Derivaten arbeiten. Beachten Sie, dass Derivate einen Hebel enthalten und Sie somit das Gewinn- und Verlustpotenzial steigern. Im Extremfall ist sogar ein Totalverlust möglich.

Handelshinweise:

Stop-Loss:
Der Stop-Loss wird zunächst als Initial-Stop gesetzt, und hat die Funktion einer maximalen Verlustbegrenzung.

Kursziel:
Das Kursziel ist der Ausstiegspunkt für die prognostizierte Marktbewegung.

Zwischenziel: Bei Erreichen des Zwischenziels befindet sich die Position im Gewinn. An dieser Stelle nehmen wir einen Teilgewinn mit, und wir verkaufen 50% unserer Position. Gleichzeitig wird der Stop-Loss auf den persönlichen Einstiegskurs nachgezogen. So können wir unsere Position verlustfrei schließen, auch wenn sich der Markt später gegen uns stellt.

Die von Christian Lukas empfohlenen Wertpapiere sind in der Regel spekulativ. Als Anleger sollten Sie sich der Risiken immer bewusst sein. Trotz sorgfältiger Recherche kann es vorkommen, dass die prognostizierte mit der tatsächlichen Entwicklung nicht übereinstimmt. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Anlagemittel nur auf wenige Wertpapiere zu verteilen. Aufgrund der spekulativen Risiken, die mit Wertpapieranlagen verbunden sind, sollten Wertpapierkäufe grundsätzlich nicht auf Kredit finanziert werden. Wir machen Sie vorsorglich darauf aufmerksam, dass die von Christian Lukas enthaltenen Finanzanalysen und Empfehlungen zu einzelnen Finanzinstrumenten eine individuelle Anlageberatung durch Ihren Anlageberater oder Vermögensberater nicht ersetzen können. Die Analysen und Empfehlungen richten sich an Leser, die in ihrem Anlageverhalten und ihren Anlagezielen sehr unterschiedlich sind. Daher berücksichtigen die Analysen und Empfehlungen in keiner Weise Ihre persönliche Anlagesituation. Christian Lukas macht Sie darauf aufmerksam, dass er in einem empfohlenen Wert selbst investiert sein kann.

Bilderquelle: shutterstock.com