Bei Whitebox handelt es sich um einen Dienstleister, hinter dem eine interessante Idee steht. Der RoboAdvisor bietet den Kunden die Möglichkeit, auf sie zugeschnittene Anlagestrategien zu erstellen und so auf ein Ziel hinarbeiten zu können.
Der Kopf hinter Whitebox ist Andreas Sarasin. Er ist unter anderem bekannt für seine Mitarbeit bei der Schweizer Privatbank Sarasin & Cie AG. Das heißt, der Gründer bringt bereits Wissen in der Anlage mit und kann daher gut nachvollziehen, was sich die Kunden wünschen. Das Angebot „Whitebox“ ist noch nicht so lange am Markt aktiv. Erst seit Januar 2017 haben Anleger die Möglichkeit, hier aktiv zu werden.
Die Renditen variieren und sind abhängig von der gewählten Strategie. Sie können aber durchaus auch im zweistelligen Bereich liegen, wie sich nach einem Jahr zeigt. Dabei ist aber zu beachten, dass Whitebox durch seine geringe Laufzeit noch nicht für lange Geldanlagen und Strategien getestet werden kann. In unserem Test haben wir daher darauf geachtet, möglichst alle Seiten zu beleuchten und Interessierten so einen fundierten Einblick in das Angebot zu geben.
Whitebox im Test: Das sind die wichtigsten Eckdaten
- Monatliche Ein- und Auszahlungen möglich
- Sparpläne bereits ab 5 Euro monatlich möglich
- Individuelle Abstimmung der Anlagestrategie auf den Kunden
- Betreuung der Anlage durch Whitebox
- Regulierung durch die BaFin
- 10 unterschiedliche Anlagestrategien im Angebot
- Mindesteinzahlung von 5.000 Euro
- Ausschließlich Investition in passiv verwaltete Produkte
Unsere Whitebox Erfahrungen aus dem großen Test
Wir haben einen umfangreichen Test durchgeführt und so überprüft, für wen sich Whitebox wirklich eignet und welche Vorteile dieses Konzept der Geldanlage mit sich bringt. Daher ist es gerade wichtig, erst einmal nachvollziehen zu können, was die Idee hinter diesem Angebot ist. Das Konzept an sich ist nicht unbedingt neu. Die Zusammenstellung einer Anlagestrategie auf der Basis der Wünsche und finanziellen Möglichkeiten des Anlegers wird vielfach geboten. Dabei ist aber zu bedenken, dass Whitebox ausschließlich auf passiv gemanagte Produkte setzt und das Portfolio verwaltet. So wird den Anlegern die Arbeit aus der Hand genommen.
1.Das Angebot: So funktioniert Whitebox
Als Grundlage für unseren Whitebox Test haben wir uns erst einmal mit dem System an sich beschäftigt, das durchaus sehr interessant ist. Es handelt sich um die Idee, auf der Basis der Angaben des Anlegers für diesen ein hilfreiches Portfolio zusammenstellen zu können. Der RoboAdvisor fordert hier erst einmal die Angabe zu einem Ziel auf. Welches Ziel hat der Anleger mit seiner Investition? Möchte er sich eine Reise gönnen oder vielleicht doch eher auf eine Immobilie sparen? Soll das Geld später in die Altersvorsorge einfließen oder soll es für die Kinder angespart werden? Auch die Frage nach dem Risiko, das der Anleger bereit ist einzugehen, stellt sich dabei natürlich. Die Renditen konnten innerhalb des ersten Jahres, in dem Whitebox aktiv war, noch nicht angegeben werden.
Dieses Jahr ist nun aber beendet. Das heißt, es gibt erste Einblicke in die Renditen, die sich zwischen rund 5% und bis hin zu 19% bewegt haben. Das ist, im Vergleich zu anderen Anlage- oder Ansparmöglichkeiten, durchaus eine sehr gute Ausbeute. Für uns im Test spielen die Renditen natürlich eine wichtige Rolle. Dabei möchten wir aber auch darauf hinweisen, dass Whitebox noch sehr jung ist und in diesem Rahmen noch nicht von dauerhaften Erfolgen bei der Anlage gesprochen werden kann. Zudem sollte bedacht werden, dass die Höhe der Rendite immer auch von der Risikostufe abhängig ist. Wer bereit ist, ein hohes Risiko einzugehen, der kann auch höhere Renditen machen. Allerdings ist auch die Gefahr von einem Verlust groß.
Um die passende Anlagestrategie zusammenstellen zu können, fragt das Programm von Whitebox noch weitere Informationen ab. So muss sich der Anleger entscheiden, ob er einen Sparplan möchte oder ob er möglicherweise einen bestimmten Betrag zu einem festen Zeitpunkt braucht. Auch ein Auszahlplan kann zusammengestellt werden. Wenn diese Informationen vorhanden sind, dann werden verschiedene Anlageentwicklungen dargestellt. Bei der Auswahl einer Strategie entscheidet sich der Kunde dann auch für die Geldanlage.
2. Das Anlagekonzept: Die Basis von Whitebox
Das Konzept bei Whitebox basiert auf der Anlage in passiv gemanagte Produkte. Im Rahmen der Entwicklungen der letzten Jahre hat sich diese Anlageform als sehr effektiv erwiesen, was vor allem in Bezug auf die geringen Kosten gilt. Auch Whitebox hat sich entschieden, in diese Richtung zu gehen. Dabei werden für den Anleger verschiedene Vorteile benannt:
- Geringe Kosten
- Eine breite Diversifikation
- Maximale Sicherheit
- Umfassende Transparenz
- Hohe Liquidität
- Einfacher Marktzugang
Die geringen Kosten beziehen sich auf das passive Management, das anders als bei aktiv gemanagten Fonds, deutlich geringere Kosten nach sich zieht. Das liegt daran, dass bei den ETFs ein Index abgebildet wird. Dazu kommt, dass eine große Risikoverteilung stattfindet und es sich hier um Sondervermögen handelt. Das heißt, wenn es zu einer Insolvenz bei der Fondsgesellschaft kommt, dann ist das Sondervermögen geschützt. Die Transparenz ist ebenfalls ein großer Vorteil, denn Anleger können den nachgebildeten Index genau beobachten und haben somit einen Einblick in die Renditen.
Whitebox jetzt selbst testen Investitionen bergen das Risiko von Verlusten3. Eröffnung und Zusammenstellung der Anlagestrategie
Für die Kontoeröffnung bei Whitebox ist es von Vorteil, wenn man sich ein wenig Zeit nimmt. Das ist aber auch der einzige Punkt, der ein wenig Zeit kostet. Da es hier jedoch darum geht, eine gute Anlagestrategie zu erstellen, sollten sich für die Beantwortung der Fragen auch durchaus Gedanken gemacht werden. Im ersten Schritt geht es darum, ein Ziel zu definieren. Das heißt, der Anleger sollte wissen, wofür er sein Geld anlegen möchte. Das hat auch ein Stück weit etwas mit Risiko zu tun. Wer für die Rente anspart, der möchte meist ein geringeres Risiko eingehen, als jemand, der für den Urlaub spart.
Im nächsten Schritt wird entschieden, ob man einen Sparplan nutzen oder eine einmalige Zahlung tätigen möchte. Dazu kommt, dass man einen Auszahlplan erstellen kann. Auch eine Untergrenze für den Wert von der eigenen Anlage kann zusammengestellt werden. Zudem muss der Anleger das Risiko festlegen, das er bereit ist, einzugehen. Es ist möglich, auch nach diesen Angaben noch weitere Ziele zu definieren oder sich direkt für eine Kontoeröffnung zu entscheiden. Nun werden noch Fragen zu den eigenen Erfahrungen im Wertpapierhandel abgefragt.
Die Eröffnung von einem Depot erfolgt bei der biw Bank. Hierbei handelt es sich um den Partner von Whitebox. Der Antrag auf die Anlage ist also durchaus recht umfangreich, was wir jedoch nicht als Nachteil angesehen haben, sondern eher als einen Vorteil, da sich der Anleger auf diese Weise von Beginn an Gedanken macht.
Praktisch: Wir fanden es sehr interessant, dass bei Whitebox mit einem Rebalancing gearbeitet wird. Das heißt, im Rahmen des Portfolios wird immer wieder darauf geachtet, dass die Vorgaben zum Risiko durch den Kunden eingehalten werden.
4. Gebühren: Die Kosten für Whitebox
Natürlich ist das Angebot von Whitebox nicht umsonst, das war uns von Beginn an klar. Direkt auf der Webseite des Anbieters findet sich aber durchaus eine sehr gute Übersicht über die Kosten, mit denen der Anleger rechnen muss. Diese sind abhängig vom Volumen der Geldanlage und bewegen sich zwischen 0,35% bis hin zu 0,95% pro Jahr. In diesen Gebühren sind die gesamten Angebote von Whitebox enthalten. Dazu gehören:
- der Anlageprozess
- die Produktauswahl
- die Konstruktion des Portfolios
- die Kontoführung
- die Depotführung
- das Rebalancing
- die Transparenz
- das Reporting
- die Möglichkeit zu Ein- und Auszahlungen
- die Betreuung
Weitere Gebühren fallen nicht an, es gibt auch keine Ausgabeaufschläge. Whitebox bietet eine Gebührentabelle an. Diese zeigt, mit welchen Gebühren bei dem jeweiligen Anlagevolumen zu rechnen ist:
- Anlagevolumen unter 30.000 Euro wird mit einer Jahresgebühr von 0,95% berechnet
- Mehr als 30.000 Euro werden mit 0,85% berechnet
- Mehr als 50.000 Euro mit 0.75%
- Mehr als 100.000 Euro mit 0,60%
- Mehr als 250.000 Euro mit 0,45%
- Mehr als 500.000 Euro mit 0,35%
Dazu kommen noch die Fondsgebühren, die bei durchschnittlich 0,22% pro Jahr liegen, sowie die Spread-Kosten, die bei durchschnittlich 0,02% pro Jahr liegen.
Whitebox jetzt selbst testen Investitionen bergen das Risiko von Verlusten5. Sicherheit: Die Sicherheit bei Whitebox
Auch die Sicherheit spielt in unserem Whitebox Test natürlich eine Rolle. Jeder Anleger sollte sich darüber bewusst sein, dass die Geldanlage in ETFs auch ein Risiko in sich birgt und Verluste mit sich bringen kann. Sicherheit in Bezug auf die Depotführung ist dennoch unbedingt empfehlenswert. Hier arbeitet Whitebox mit der biw Bank zusammen. Die biw Bank ist eine deutsche Bank mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Sie wurde 2005 gegründet und wird durch die BaFin kontrolliert. Zudem unterliegt die biw Bank der gesetzlichen Einlagensicherung der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH.
Sicherheit besteht auch bei der Ein- und Auszahlung, denn hier wird mit einem Referenzkonto gearbeitet. Das heißt, es wird ein Konto angegeben, über das die Ein- und Auszahlungen durchgeführt werden. So kann kein Transfer auf ein anderes Konto durchgeführt werden.
Die Speicherung der Kundendaten erfolgt ausschließlich in Deutschland. Es erfolgt auch kein Austausch der Daten zwischen der Bank und Whitebox außerhalb dieser Vereinigung. Die TLS-Verschlüsselung sorgt für eine hohe Sicherheit. Zudem ist der Login-Bereich durch eine User-ID und ein Login-Passwort geschützt.
6. Kundenservice: Wie gut ist der Support?
Der Kundenservice spielt in unserem Test ebenfalls eine große Rolle. Wir wollten wissen, wie gut der Support von Whitebox zu erreichen ist. Es gibt hier keinen Live-Chat, die Kontaktaufnahme erfolgt über einen Prozess von drei Schritten. Der Kunde wählt erst sein Anliegen aus und erhält dann eine Übersicht über die möglichen Antworten aus dem FAQ-Bereich. Wenn hier die Antwort nicht zu finden ist, dann kann über Mail oder über eine Telefonnummer Kontakt mit dem Support aufgenommen werden. Die Beantwortung der Mails erfolgt nach spätestens zwei Werktagen. Über Telefon ist der Support nur an den Servicezeiten zu erreichen. Diese sind von Montag bis Freitag eingerichtet und beginnen 8 Uhr. Ende der Servicezeit ist 22 Uhr. Die Rufnummer ist nicht kostenfrei.
7. Rentenvorsorge: Die Rente absichern mit Whitebox
Ein interessanter Punkt bei einer solchen Art der Geldanlage ist auch immer der Blick auf die Altersvorsorge. Viele Menschen machen sich auf die Suche nach einer optimalen Alternative zur gesetzlichen Rente. Auch das wird bei Whitebox geboten. Hier können Interessierte auf der Webseite eine Beispielrechnung durchführen lassen, die anzeigt, was möglich ist mit einem Sparplan und einer zusätzlichen einmaligen Anlage. Zudem ist für die Rente eine besondere Sparanlage vorgesehen. Hier verändert sich das Risiko über die Dauer der Anlage hinweg. Es lässt zunehmend nach, sodass eine höhere Sicherheit zum Ende hin besteht. Zu Beginn sind dagegen die Renditechancen deutlich höher. Auch bei der Rentenanlage gibt es keine Mindestlaufzeiten und keine Pflicht dafür, dass alles erst zur Rente ausgezahlt wird. Wer das Geld früher braucht, der kann es auszahlen lassen. Das heißt, das Angebot für die Rente ist grundsätzlich eine spezielle Anlagestrategie, bei der zu Beginn das Risiko höher ist und nach und nach reduziert wird. In welchem Zeitraum die Reduzierung durchgeführt wird, kann der Anleger selbst festlegen.
Whitebox jetzt selbst testen Investitionen bergen das Risiko von Verlusten8. Regulierung: Die Regulierung von Whitebox
Bei Whitebox handelt es sich um ein Unternehmen, das durch die deutsche BaFin reguliert wird. Das ist grundsätzlich immer ein Vorteil, da sich der Anbieter den rechtlichen und auch den regulatorischen Anforderungen unterstellt. Das Geld der Kunden wird getrennt vom betrieblichen Vermögen aufbewahrt.
9. Fachmeinungen: Pressemeldungen rund um Whitebox
Auch wenn es sich bei Whitebox um ein noch recht junges Unternehmen handelt, so gibt es schon eine Reihe an Informationen in der Presse, die online eingesehen werden können. Wir haben uns im großen Test ein wenig auf die Suche gemacht und die einzelnen Pressemitteilungen miteinander verglichen und gelesen, wie hier die fachlichen Meinungen sind. Unter anderem wurde in der ARD Börse über Robo-Advisors berichtet und auch im Wallstreet Online-Portal. Das Handelsblatt hat Mitte Januar einen Artikel über Whitebox veröffentlicht. Hier wurde vor allem positiv auf die Regulierung sowie die derzeit hohen Renditen hingewiesen. Da es noch keine Langzeiterfahrungen zu den Renditen gibt, kann dies jedoch in erster Linie als ein positiver Aspekt nach dem ersten Jahr gesehen werden.
Sehr interessant dürfte der Artikel von der Stiftung Warentest aus dem Dezember 2016 sein. Dabei ging es nicht ausschließlich um Whitebox, sondern um einen Test rund um die Robo-Advisors. Wer sich also darüber noch ein wenig mehr informieren möchte, der ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben.
Es gibt also bereits eine Vielzahl an Mitteilungen durch die Presse, die sich mit dem System und mit Whitebox selbst beschäftigen. Das Thema ist interessant und wird vermutlich noch deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen.
10. Das Fazit der Whitebox Erfahrungen
Ganz rational betrachtet, handelt es sich bei Whitebox um die Möglichkeit, auf der Basis von einem Computerprogramm eine Anlagestrategie zusammenzustellen. Der Vorteil dabei ist natürlich in erster Linie die Rationalität, die hier vorhanden ist. Ein Computer agiert ausschließlich auf der Basis der Informationen, die ihm mitgeteilt werden. Damit schneidet er die Anlagestrategie direkt auf den Anleger zu. Da bei Whitebox ausschließlich mit passiv gemanagten ETFs gearbeitet wird, haben wir hier auch noch den Vorteil der geringen Gebühren und einer sehr guten Streuung des Risikos. Zudem können auf diese Weise hohe Renditen entstehen, was nicht zu unterschätzen ist.
Als sehr positiv sehen wir hier den Fakt, dass Whitebox für die Überwachung der Anlagen zuständig ist. Damit eignet sich diese Anlagemöglichkeit in erster Linie für alle, die zwar Geld, aber keine Zeit investieren können oder wollen. Das ist ein Faktor, der nicht zu unterschätzen ist. So gibt es durchaus Anleger, die sich auf dem Gebiet der Fondsanlage kaum auskennen und hier dennoch investieren möchten.
Die Mindesteinlage in Höhe von 5.000 Euro finden wir für Einsteiger recht hoch angesetzt, allerdings ist das ein subjektiver Eindruck. Da Sparpläne mit einem Betrag von bereits 5 Euro pro Monat möglich sind, wiegt dies wieder auf und wer wirklich gute Steigerungen von seinem Kapital haben möchte, der muss auch ein wenig investieren. Interessant sind die Risikostufen, denn hier kann der Anleger selbst angeben, welches Risiko er bereit ist, einzugehen. Das Konzept von Whitebox kann nach unseren Erfahrungen also durchaus punkten und ist für Anleger eine interessante Möglichkeit, eine solide Anlagestrategie mit einer guten Rendite zu finden.
Whitebox jetzt selbst testen Investitionen bergen das Risiko von Verlusten