Zahlreiche Anleger interessieren sich teilweise erst seit einigen Monaten verstärkt für den Handel an der Börse, da Tagesgeldzinsen & Co. kaum noch eine nennenswerte Rendite liefern können. Aber auch Kunden, die schon seit vielen Jahren aktiv beim Aktienhandel sind, haben ihre Investments teilweise verstärkt. Dennoch entwickeln sich die Börsen in Deutschland seit einigen Monaten nicht mehr so positiv, wie es noch zu Beginn des Jahres der Fall war. Zwar ist die historische Entwicklung der Aktienkurse sehr positiv, dennoch haben die Aktienbörsen mittlerweile eine relativ hohe Volatilität erreicht, sodass es nicht ungewöhnlich ist, dass der DAX-Index sich innerhalb weniger Wochen um mehrere Hundert Punkte in die eine und die andere Richtung bewegt. Ist man auf derartige Situationen nicht vorbereitet, kommt es oft zu Fehlentscheidungen aus einer Panik heraus. Deshalb ist es für langfristig orientierte Anleger wichtig, dass das Aktienrisiko gestreut wird und die Kunden die Möglichkeit nutzen, eine Aktien Diversifikation durchzuführen. Ohne eine solche Verteilung des Kapitals besteht nämlich gerade bei volatilen Börsen die Gefahr, dass bei einzelnen Werten erhebliche Kursverluste entstehen können.
Eigenschaften und Inhalte der Diversifikation
Diversifikation ist ein Fachwort, welches im Finanzbereich unter Experten gerne genutzt wird. Insbesondere Anlage- und Vermögensberater empfehlen ihren Kunden häufig, eine Verteilung des Kapitals auf mehrere Anlageformen und Produkte vorzunehmen, was als Diversifikation bezeichnet wird. In den meisten Fällen wird dieser Begriff auch in Verbindung mit einer Risikostreuung gebracht, die eben dadurch erreicht wird, dass zur Verfügung stehendes Kapital beispielsweise nicht in eine Aktie investiert, sondern zum Beispiel auf fünf oder mehr Aktien verteilt wird. Das Risiko kann durch eine optimale Diversifikation deshalb reduziert werden, weil es insgesamt nicht mehr so ins Gewicht fällt, wenn sich eine der im Portfolio befindlichen Aktie schlecht entwickeln würde. Wäre dies hingegen bei einem Einzelinvestment in nur eine Aktie der Fall, würde der Verlust des Kunden deutlich höher ausfallen. Allerdings ist eine optimale Diversifikation nicht ganz einfach bzw. es sind einige Punkte zu beachten, insbesondere wenn es darum geht, dass Aktien Risiko zu minimieren und eine gezielte Aktien Diversifikation vorzunehmen.
Was beinhaltet eine optimale Aktien Diversifikation?
Wer sich mit dem Thema Diversifikation beschäftigt, der wird schnell feststellen, dass es hier große Unterschiede von her Vorgehensweise gibt. Eine echte Diversifikation beinhaltet stets, dass der Anleger sein Kapital nicht nur auf verschiedene Finanzprodukte verteilt, sondern dass diese Anlageformen aus unterschiedlichen Risikoklassen stammen. In dem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass sämtliche Finanzprodukte, die es am Markt gibt, in fünf Anlage- bzw. Risikoklassen eingeteilt werden. Dabei beinhaltet die Risikoklasse I ausschließlich sehr sichere Anlageformen, wie zum Beispiel Spareinlagen. In die höchste Risikoklasse V fallen demgegenüber vor allem Derivate, die mit einem sehr hohen Risiko ausgestattet sind. Aktien teilen sich in der Praxis je nach Eingruppierung meistens in die Risikoklassen II bis V auf. Denn auch bei der Aktienanlage kommt es natürlich auf den jeweiligen Einzelwert an, sodass beispielsweise DAX-Aktien durchaus in die Risikoklasse III eingeordnet werden können, während sich zum Beispiel Aktien von Unternehmen aus Schwellenländern eher in der Risikoklasse IV oder V wiederfinden. Wer nun als Anleger eine echte Diversifikation durchführen möchte, der sollte sich für verschiedene Aktientitel entscheiden, die sowohl Aktien aus der Risikoklasse III als auch IV und/oder V beinhalten.
Vorsicht vor einer „Schein-Diversifikation“!
Während die zuvor beschriebene Vorgehensweise dafür sorgt, dass eine echte Aktien Diversifikation vorgenommen wird, gibt es durchaus auf der anderen Seite auch eine nicht ungefährliche „Schein-Diversifikation“. Insbesondere bei Vermögensverwaltungen, denen der Anleger sein Geld anvertraut, sollte zunächst immer darauf geachtet werden, dass eine echte Diversifikation vorgenommen wird. In der Praxis kommt die sogenannte „Schein-Diversifikation“ vor allen Dingen aus zwei Gründen zustande. Zunächst einmal ist es häufiger so, dass der Anleger oder die Vermögensberatung das Kapital zwar auf mehrere Aktien verteilt, diese Aktienwerte aber im Prinzip der gleichen Risikoklasse angehören. Das wäre zum Beispiel der Fall, falls ausschließlich Aktien aus dem DAX-Index gekauft werden. In diesem Fall ist nur scheinbar eine echte Diversifikation vorhanden, denn im Prinzip investiert der Kunde sein gesamtes Kapital in ein und dieselbe Risikoklasse.
Aber auch unter der Voraussetzung, dass Aktien aus verschiedenen Risikoklassen gewählt werden, kann es dennoch zu einer „Schein-Diversifikation“ kommen. In diesem Fall ist der Entstehungsgrund häufig die bereits sehr weit fortgeschrittene Globalisierung der Märkte und die Vernetzung, die zwischen zahlreichen international operierenden Unternehmen besteht. Dies kann beispielsweise dazu führen, dass der Anleger beispielsweise vier verschiedene Aktienwerte aus unterschiedlichen Risikoklassen erwirbt, die jeweiligen Unternehmen aber geschäftlich eng miteinander verbunden sind. In diesem Fall wäre keine wirkliche Risikostreuung mehr vorhanden, denn sollte es bei der einen Aktiengesellschaft schlecht laufen, würde dies in der Praxis häufig auch negative Auswirkungen auf die eng verbundenen Geschäftspartner haben.
Beispiel für eine schlechte Aktien Diversifikation
Eine zuvor erwähnte „Schein-Diversifikation“, die vor allem aufgrund der globalisierten Vernetzung zahlreicher Unternehmen zum Tragen kommen kann, findet sich häufiger zum Beispiel im Bereich der Automobilindustrie wieder. Ein negatives Beispiel ist, wenn sich der Anleger für vier verschiedene Aktien aus unterschiedlichen Risikoklassen entscheidet, die allesamt mit der Automobilbranche zu tun haben. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen Automobilhersteller, um eine Autobank, einen Zulieferer und einen Hersteller von Autoreifen handeln. Diese Unternehmen können durchaus aus verschiedenen Ländern stammen, sodass es scheinbar so ist, dass es sich um vier voneinander unabhängige Aktienwerte handelt. Tatsächlich hängen die Unternehmen jedoch eng miteinander zusammen, denn sollte es beispielsweise Probleme beim Automobilhersteller geben, wird sich dies sofort negativ auf die verbundene Autobank, auf den Zulieferer und auch auf den Reifenhersteller auswirken. Daher sollten Kunden bei einer Diversifikation im Aktienbereich unbedingt darauf achten, dass die jeweiligen Aktiengesellschaften geschäftlich zumindest nicht eng miteinander verbunden sind oder kooperieren.
So sieht eine mögliche echte Aktien Diversifikation aus
Während es sich beim vorherigen Beispiel nicht um eine echte Diversifikation handelt, gibt es natürlich auch zahlreiche Möglichkeiten, eine bessere Verteilung des Kapitals vorzunehmen. Es gibt diesbezüglich zwar keine festen Vorgaben, aber eine gut durchdachte und sinnvolle Aktien Diversifikation könnte zum Beispiel wie folgt aussehen:
- Vorhandenes Investitionskapital: 20.000 Euro
- Deutscher Aktienwert (DAX) aus der Bankenbranche: 4.000 Euro
- Deutscher Nebenwert, z.B. aus der Medizintechnik-Branche: 4.000 Euro
- Europäischer Standardwert, beispielsweise Branche Versorger: 4.000 Euro
- Amerikanischer oder europäischer Nebenwert IT-Branche: 4.000 Euro
- Aktienwert aus einem Schwellenland, Branche variabel: 4.000 Euro
Fazit zur Aktien Diversifikation
Die Risikostreuung ist bei Aktien aufgrund der volatilen Märkte derzeit wichtiger denn je. Allerdings sollten Anleger unbedingt darauf achten, dass eine echte Diversifikation durchgeführt wird, da eine „Schein-Diversifikation“ nicht das Ziel erreichen kann, welches mit der Risikostreuung eigentlich verbunden ist.
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