Viele Anleger, die gerne vom großen Hype der Kryptowährungen profitiert hätten, suchen nach einer Bitcoin Alternative, die noch einen ähnlichen Wertzuwachs vor sich hat. Tatsächlich gibt es einige Kryptowährungen, bei denen die Entwicklung noch deutlich nach oben gehen könnte, weil sie technologisch deutlich leistungsstärker sind als der Pionier Bitcoin.
Um herauszufinden, welches die nächste große Kryptowährung sein könnte, müssen Beobachter allerdings gleich zwei wichtige Komponenten beachten: Zum einen entscheidet die technische Leistungsstärke der Währungen, welche Kryptowährung bekannter werden kann. Zum anderen sind es inzwischen auch Fragen von Marketing und Vernetzungen, die Coins durchstarten lassen.
- Bitcoin hat erhebliche Schwächen bei Skalierbarkeit, Geschwindigkeit und Stromverbrauch
- Stärken liegen in Sicherheit, Bekanntheit, Marktkapitalisierung
- viele Altcoins sind technisch deutlich weiterentwickelt
- einige Alternativen sind bereits etabliert
Was sind die Stärken und Schwächen von Bitcoin?
Bitcoin zieht auch heute noch große Vorteile daraus, dass die Kryptowährung die erste ihrer Art war. Bitcoin war
- neu und revolutionär, da dezentralisiert
- pseudoanonym
- einfach zu minen
Die Community wuchs deswegen sehr schnell und die Kryptowährung zeigte erst, dass ein derartiges Konzept tatsächlich funktionieren kann. Schnell wurden auch Transaktionen möglich, die tatsächlich Auswirkungen im „Realen Leben“ hatten. Auch heute ist Bitcoin der Türöffner für alle, die sich mit Kryptowährungen auseinandersetzen. Keine andere Kryptowährung erreicht die Marktkapitalisierung oder die Bekanntheit des Pioniers.
Auf der anderen Seite hat Bitcoin jedoch durchaus auch einige Schwächen. So gibt es beispielsweise inzwischen Kryptowährungen, die deutlich leistungsstärker sind – sowohl, was die Anzahl an Transaktionen angeht, als auch hinsichtlich der technischen Möglichkeiten. Gerade zu den Hochzeiten scheiterte das Bitcoin Netzwerk an der Anzahl der Transaktionen, die bestätigt werden mussten.
Darüber hinaus ist es vergleichsweise schwer, Bitcoin zu minen. Das hat zwar den Vorteil, dass das Netzwerk insgesamt sehr sicher ist, zum anderen jedoch auch den Nachteil, dass der Stromverbrauch enorm ist. Da das Mining zu einem Großteil in der Hand asiatischer Mining-Farmen liegt, haben sich viele Nutzer der ersten Stunde eine Bitcoin Mining Alternative gesucht. Für Bitcoin ist dies auch deswegen schade, weil die weitere Entwicklung durch das Netzwerk festgelegt wird und die Kryptowährung für weiteres Wachstum durchaus auch darauf angewiesen ist, dass die Community neue Vorschläge unterbreitet.
Zwei Generationen von sogenannten Altcoins
Bitcoin konnte schon schnell eine vergleichsweise große Anzahl an Usern von sich überzeugen. Allerdings wurde auch fast schon zum Start deutlich, dass Bitcoin aufgrund der Struktur bestimmten Grenzen unterliegt, die mehr oder weniger schnell gesprengt werden würden. Deswegen gab es schon früh einige Weiterentwicklungen, die das Rad nicht unbedingt neu erfunden haben. Sie gehören zur ersten Generation der Altcoins. Unter ihnen finden sich:
Viele Kryptowährungen dieser Generation veränderten nur Einzelheiten oder entwickelten den Prüfungsalgorithmus weiter, um letztlich schneller, anonymer oder beliebter zu werden.
Wesentlich spannender sind heute die Weiterentwicklungen der zweiten Generation. Sie bieten teilweise ein viel weiterreichendes Konzept mit mehr Anwendungsmöglichkeiten. Nicht zuletzt die Smart Contracts bieten eine deutliche Erweiterung der Funktionen. Zu ihnen gehören beispielsweise Ethereum, Ripple, IOTA oder EOS
Auch die deutsche Bitcoin Alternative Lisk fällt in diese zweite Generation und ähnelt eher Ethereum als Bitcoin.
Zum Broker des Monats Plus500 - 82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.Bitcoin Alternative 1: Ether
Ethereum ist in vielen Bereichen deutlich leistungsstärker. Das Netzwerk eignet sich nicht nur für einfache Transaktionen der Kryptowährung, sondern ist letztlich eine Art dezentralisierter PC. Auf ihm können Nutzer Apps nutzen, Verträge schließen oder mit der Kryptowährung Ether handeln.
Ether kann in den letzten Jahren die Rolle als Nummer Zwei unter den Kryptowährungen zunehmend festigen. Dennoch beträgt die Marktkapitalisierung nach wie vor nur rund ein Zehntel von Bitcoin. Das zeigt, wie groß der Abstand von Bitcoin zu den anderen Währungen ist.
Auch wenn Ether als Kryptowährung bekannt geworden ist, liegen seine Stärken und Besonderheit sicherlich bei Anwendungen und Verträgen. Die Community und somit die Anzahl, Vielseitigkeit und Qualität der App scheint stetig zu wachsen. Schon seit längerem finden sich die verschiedensten Anwendungen auf Ether: Von Marktplätzen über Soziale Netzwerke bis hin zu Finanz-Apps oder Spielen ist jeder Bereich abgedeckt.
Ether gilt als deutlich leistungsstärker und ist deswegen für viele die Bitcoin Alternative schlechthin. Dies macht sich auch darin bemerkbar, dass die Kryptowährung inzwischen an so gut wie jedem Marktplatz angeboten wird und vielfach auch gegen Fiatgeld (Euro, USD) erworben werden kann. Bitcoin wird zwar immer noch weit häufiger angeboten und auch gehandelt, Ethereum ist jedoch inzwischen klar die zweitwichtigste Kryptowährung und somit der wichtigste Coin der jüngeren Generation.
Alternative 2: EOS
EOS ist eine vergleichsweise neue Bitcoin Alternative, die vor allem das Ziel hat, die Herausforderungen der Skalierbarkeit bei Bitcoin oder auch Ether zu lösen. Auch bei EOS gibt es kein freies Mining. Stattdessen wurden die sogenannten Token über das Ethereum-Netzwerk verteilt und bleiben zum Teil im Besitz der privaten Firma block.one, die das Netzwerk betreibt.
Ziel des Netzwerkes ist nicht nur eine bessere Skalierbarkeit, sondern auch die komplette Gebührenfreiheit für Nutzer. Sie sollen Verträge per Smart Contracts abwickeln oder die Blockchain als Speicher nutzen können.
Das Unternehmen sorgte nicht zuletzt damit für Aufsehen, dass es beim Launch rund eine Milliarde US-Dollar einnehmen konnte. Es kündigte an, diese Summe Projekten zukommen zu lassen, die sich mit der Weiterentwicklung von EOS beschäftigen. EOS startete also durchaus mit einem Hype und wurde von der Krypto-Community direkt gut angenommen.
Die Vorschusslorbeeren konnte das Unternehmen zudem durch einige kluge Entwicklungen durchaus rechtfertigen. Möglich wurde der erfolgreiche Start sicherlich auch deswegen, weil sich mit Daniel Larimer als technischer Direktor ein sehr bekanntes Gesicht in der Geschäftsführung wiederfindet. Er ist als Visionär und Krypto-Enthusiast bekannt und baute unter anderem Bitshares und Steemit auf.
Für einige Anleger ist EOS vor allem aufgrund der technischen Weiterentwicklung eine der wichtigsten Kryptowährungen. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung bewegt sich die Kryptowährung in der Vergangenheit zwischen dem achten und dritten Rang.
Zum Broker des Monats Plus500 - 82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.Alternative zu Bitcoin 3: Ripple
Ripple (XRP) ist aus verschiedenen Gründen für viele im engeren Sinne keine Kryptowährung. Das Netzwerk soll es vor allem ermöglichen, Zahlungen in Fremdwährung zu leisten und dabei durch das Netzwerk außergewöhnlich schnelle und günstige Transaktionen zu ermöglichen. Während sich viele Kryptowährungen mehr oder weniger eindeutig gegen das herkömmliche Bankensystem positionieren, ist Ripple sogar in der Lage es als Innovation zu stützen.
Entsprechend groß ist das Interesse der Banken und Ripple Labs, das Unternehmen hinter Ripple, konnte viele namhafte Investoren von sich überzeugen. Ripple Labs soll sich dabei allein durch die Wertsteigerung der XRP finanzieren. Das Unternehmen hat nämlich kein freies Mining ermöglicht, sondern sich einen beachtlichen Teil der Coins selbst gesichert.
Ripple ermöglicht auch das Ausstellen von Schuldscheinen und ist damit völlig anders strukturiert als viele andere Kryptowährungen. Über das Netzwerk ist es Ripple zudem möglich, ein dezentralisierter Handelsplatz für verschiedenste Güter zu sein.
Die Taktik von Ripple Labs scheint bislang aufzugehen. Viele größere Banken und Investoren sind von dem Projekt überzeugt und arbeiten bereits mit Ripple zusammen. Durch wachsende Verbreitung wird das Netzwerk natürlich auch für andere Banken interessant, sodass es durchaus möglich ist, dass Ripple in der Zukunft fest etabliertes Werkzeug der Geldinstitute sein wird. Aus diesem Blickwinkel könnte sich ein Investment also durchaus lohnen.
Sind Bitcoin Cash und andere Hard Forks besser als Bitcoin?
Ein Beobachter sollte meinen, dass die beste Alternative zu Bitcoin eine der Hard Forks ist, die sich von Bitcoin abgespalten hat. Um eine solche Hard Fork durchzuführen, müssen sich die einzelnen Netzwerkteilnehmer uneins über die weitere Entwicklung der Kryptowährung sein und einen Split der Kryptowährung forcieren. Im Anschluss daran existieren zwei Varianten, die sich unabhängig voneinander weiterentwickeln.
Dies wird beispielsweise immer dann relevant, wenn Probleme innerhalb der Kryptowährung auftreten und sich die Nutzer uneins darüber sind, wie sie gelöst werden können. So kam es vor allem ab 2017 gleich zu drei Hard Forks, die den Bitcoin betrafen:
- Bitcoin Cash im August 2017
- Bitcoin Gold im Oktober 2017
- Bitcoin SV im November 2018
Sie alle sind mit dem Gedanken entstanden, Bitcoin leistungsfähiger zu machen, während sich ein Teil der Community gegen die Veränderung sträubte.
Doch sind sie deswegen eine Alternative? Grundsätzlich gibt es inzwischen viele leistungsstärkere Kryptowährungen. Es gibt deswegen für Einsteiger und Interessenten von Kryptowährungen wenig Grund, sich überhaupt noch mit Bitcoin zu beschäftigen – Wäre da nicht die weite Verbreitung und Bekanntheit von Bitcoin sowie das Interesse für Investoren. Es ist also nicht die technische Vorherrschaft, die Bitcoin so beliebt macht.
Dementsprechend ist dies auch kein hinreichendes Argument für Investoren und Anleger, die Blockchain zu wechseln und sich vor allem mit den Hard Forks zu beschäftigen, auch wenn diese technisch besser sein mögen.
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Ob Libra eine Alternative zu Bitcoin sein kann, hängt sicherlich davon ab, was der Nutzer von einer Kryptowährung erwartet. Eine klassische Kryptowährung im Bitcoin-Sinne ist Libra sicherlich nicht. Schon allein das Gremium an Investoren, dass zum einen die Geschicke der Kryptowährung lenken soll, zum anderen jedoch auch finanziell erheblich von ihr profitieren könnte, ist für viele Kryptowährungs-Fans ein Grund, Libra vollständig zu meiden. Dass ein Investor sich in eine Kryptowährung „einkaufen“ kann, widerspricht dem Prinzip und hat schon vielen Kryptowährungen eher geschadet als geholfen.
Auf der anderen Seite könne Facebook mit Libra natürlich viele Menschen erreichen, die sich sonst nicht für Kryptowährungen interessieren. Der größte Vorteil von Libra könnte sein, dass Wechselkursgebühren im Ausland entfallen oder zumindest deutlich günstiger werden. Ob sich Libra durchsetzen kann, hängt sicherlich auch von der Gebührenstruktur ab. Zudem scheint Libra sicherer zu sein als beispielsweise Bitcoin, weil ein Währungskorb die Währung stützen soll. Außerdem soll die Währung sehr leicht zu handhaben sein.
Libra ist also in gewisser Weise eine Kryptowährung für alle, die den Unsicherheitsfaktor nicht mögen und möglichst komfortabel zahlen möchten. Ob das ausreichen wird, wird die Zukunft zeigen. Libra wird allerding sicherlich nicht in der Lage sein, Bitcoin in irgendeiner Form abzulösen. Es handelt sich um völlig unterschiedliche Prinzipien.
Warum sollten Anleger in Altcoins investieren?
Die meisten Altcoins der ersten Generation haben nur vergleichsweise kleine Entwicklungsschritte machen können. Ihr Vorteil ist in der Regel, dass sie deutlich mehr Transaktionen durchführen können oder andere Mittel finden, um User an der Weiterentwicklung zu beteiligen.
Mit der neuen Generation sind jedoch die technische Leistungsfähigkeit und somit auch die Anwendungsmöglichkeiten jedoch deutlich vielseitiger geworden. Viele Altcoins sind deswegen nicht nur Zahlungsmittel, sondern Netzwerke und Umgebungen, die selbst das Laufen von Programmen ermöglichen. Gerade Anleger, die sich für Smart Contracts interessieren und vor allem in eine Blockchain oder ein Netzwerk investieren wollen, das tatsächlich Zukunftstechnologie sein könnte, sollten sich eher mit Altcoins als mit Bitcoins beschäftigen.
Ein weiterer Effekt ist natürlich auch hier die deutlich bessere Skalierbarkeit und die schnellere Transaktionsgeschwindigkeit. Zudem streben viele der Altcoins deutlich geringere Gebühren und einen reduzierten Stromverbrauch an.
Bei vielen der kleineren Coins ist zudem auch der mögliche Wertzuwachs deutlich höher. Das Investitionspotenzial ist also ungleich höher. Anleger müssen sich jedoch auch darüber im Klaren sein, dass ein Investment in Altcoins als noch riskanter gilt.
Noch hat zudem jede Kryptowährung noch ihre Schwächen, bzw. steht am Anfang ihrer Entwicklung. Welches der Netzwerke oder Blockchains sich letztlich durchsetzen können wird, steht in den Sternen. Anleger riskieren also viel und es ist sicherlich sinnvoll, wenn sie auch überzeugt von der Technologie an sich sind.
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Rund zehn Jahre nach dem Launch von Bitcoin ist der ehemalige Pionier technisch so gut wie veraltet. Viele Kryptowährungen bieten deutlich schnellere Transaktionen bei weniger Stromverbrauch, sind nicht so schnell überlastet und haben häufig deutlich mehr Funktionen, als sich Satoshi zum Launch von Bitcoin hätte ausdenken können.
Für viele Anleger, die sich für den technologischen Aspekt von Kryptowährungen interessieren, ist Bitcoin deswegen schon lange nicht mehr alternativlos. Viele der Coins haben es geschafft, nicht nur Entwickler von sich zu überzeugen, sondern auch Anleger. Dadurch gelingt es ihnen häufig auch, eine überzeugender Marktkapitalisierung zu erreichen.
Allerdings bleibt Bitcoin die wertvollste Kryptowährung und vor allem auch diejenige, die für Investoren und Spekulanten am attraktivsten ist. Für alle, die nur ihr Geld in Kryptowährungen anlegen möchten, ohne den technischen oder sogar idealistischen Aspekt zu mögen, bleibt Bitcoin deswegen die wichtigste Währung. Für die meisten anderen ist der Pionier oft nur noch eine Tauschwährung, um damit in interessantere Projekte investieren zu können. Dennoch führt an Bitcoin bislang kein Weg vorbei.
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