Vom bisherigen Jahreshoch bei ca. 121 Euro im März aus gesehen hat die BMW-Aktie in den letzten Wochen geschwächelt. Während ich diese Zeilen schreibe, steht der Kurs der BMW-Stammaktien bei rund 105 Euro und damit gut 13% unter dem bisherigen Jahreshoch. Wenn wir aber sozusagen einen Schritt zurücktreten und uns das große Bild anschauen, sieht es durchaus bullish aus. Hier der Blick auf den Chart:
Kursverlauf BMW-Aktie der letzten 5 Jahre
Aufwärtstrend intakt! Quelle: Finanzen100
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenAuf längere Sicht sieht es nach „alles im grünen Bereich“ aus. Steigender Aktienkurs, steigende Dividendenzahlungen – und steigende Umsätze. In der Tat: Die Fundamentaldaten von BMW geben deutlichen Rückenwind.
Jüngstes Beispiel waren die Zahlen zum ersten Quartal. Im ersten Quartal 2015 waren das sechste Mal in Folge (!) neue Rekordwerte erreicht worden, was die Zahl der verkauften Automobile und Motorräder betraf. Das war nicht absolut gesehen das Quartal mit er Zahl der höchsten Verkäufe – das ist bei BMW traditionell das letzte Quartal eines Jahres. Aber es war für ein erstes Quartal ein neuer Rekord. Das sollte klargestellt werden. Dennoch ist es ein schöner Erfolg. Zu den konkreten Zahlen:
BMW: Die Zahlen zum ersten Quartal 2015
- Im ersten Quartal 2015 verkaufte BMW weltweit 526.669 Automobile. Damit wurde die Marke von einer halben Million signifikant überstiegen. Zum Vergleich: Im Vorjahresquartal waren es „nur“ 487.024 Automobile. Entsprechend errechnet sich hier ein Zuwachs von 8,1%.
- Bei BMW Motorrädern gab es ebenfalls deutliches Wachstum, sogar mehr als bei den Automobilen: Im ersten Quartal 2015 wurden 31.370 BMW-Motorräder weltweit verkauft. Das entsprach einem Plus von 9,2% gegenüber dem Vorjahreswert von 28.719 Stück.
- Die Umsätze erreichten 20,917 Milliarden Euro im ersten Quartal. Das war ein Plus von 14,7% gegenüber dem im ersten Quartal 2014 erzielten Umsatz von 18,235 Mrd. Euro.
- Noch stärker stieg das EBIT: Hier hieß es +20,6%, von 2,09 Mrd. Euro auf 2,521 Mrd. Euro.
- Nicht so hoch war das Plus beim Vorsteuergewinn (+5,6%). Immerhin wurde auch bei dieser Kennzahl mit 2,269 Mrd. Euro ein neuer Rekordwert für ein erstes Quartal bei BMW erreicht.
- Der Gewinn pro Aktie stieg von 2,22 auf 2,30 Euro
Den vollständigen Bericht zum 1. Quartal 2015 von BMW finden Sie unter diesem Link:
Ebit steht für Ergebnis vor Steuern und Zinsen
Meine Bewertung der BMW-Quartalszahlen:
Einige Sachen sind mir aufgefallen. Zunächst einmal, dass die Höhe der Umsätze stärker gestiegen ist als die Verkaufszahlen. Das kann nur bedeuten: BMW war in der Lage, Preissteigerungen durchzusetzen. Oder es wurden verstärkt höherpreisige Automobile oder Motorräder verkauft. So oder so – beides ist für das Unternehmen tendenziell positiv.
Da hilft man Käufern auch gerne mit günstigen Finanzierungen oder Leasing-Verträgen: Entsprechend kräftig wuchs auch der Geschäftsbereich „Finanzdienstleistungen“. Dort gab es den Zahlen zufolge einen Zuwachs von 10,5% auf 384.565 Abschlüsse (Leasing-Verträge und Kauf-Finanzierungen). Trotz günstiger Zinssätze arbeitete auch dieser Sektor hochprofitabel: Das Ebit des Sektors „Finanzdienstleistungen“ betrugt 555 Mio. Euro, nach 465 Mio. Euro im entsprechenden Vorjahresquartal.
BMW: 5,5% mehr Mitarbeiter im Jahresvergleich
Erfreulich für die Beschäftigten: BMW hat weiterhin fleißig neue Mitarbeiter(innen) eingestellt, Fachkräfte und Ingenieure. Per 31.3.2015 waren beim Konzern weltweit 117.554 Mitarbeiter(innen) beschäftigt. Das entsprach einem Zuwachs an BMW-Mitarbeitern von 5,5% im Jahresvergleich.
Übrigens: Ich habe den Eindruck, dass die meisten Anleger(innen) beim Thema BMW nur auf die Stammaktien schauen, WKN: 519000.
Es gibt aber auch BMW-Vorzugsaktien, WKN: 519000
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenUnd da bei BMW sowieso die Quandt-Familie einen sehr starken Stand hat – der Streubesitz liegt mit rund 45% deutlich unter der 50%-Marke! – wird es wohl kaum zu spektakulären Übernahme-Schlachten um BMW kommen.
Die BMW-Vorzugsaktien haben ein KGV von lediglich 7,7
Deshalb ist für Kleinaktionäre das Stimmrecht da nicht entscheidend, finde ich. Es gilt, abzuwägen: Die Stammaktie kostet derzeit rund 105 Euro, die Vorzugsaktie hingegen nur ca. 79,40 Euro. Die Dividende lag zuletzt bei der Stammaktie bei 2,90 Euro, bei der Vorzugsaktie bei 2,92 Euro.
Das bedeutet, dass die Dividendenrendite bei der Vorzugsaktie mit 4,3% deutlich höher als die bei der Stammaktie mit 3,2% ist. Und auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis fällt dementsprechend bei der Vorzugsaktie mit 7,7 deutlich niedriger aus als bei der Stammaktie mit 10,2.
Mein Fazit: BMW Vorzugs-Aktie nach der Korrektur interessant!
Ich möchte betonen, dass es die Vorzugs-Aktie von BMW ist, welche ich auf dem aktuellen Niveau von ca. 79,40 Euro attraktiv finde. KGV von 7,7 und Dividendenrendite von 3,2% – angesichts der Tatsache, dass BMW mehrere Quartale in Folge neue Rekordwerte vermelden konnte, ist das nicht zu teuer!
Klarstellung
Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.
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