Der Start einer Mega-Blase
Erfahrene Börsianer können sich gut an die Zeit der New Economy erinnern. In dieser Zeit liebte jeder Aktien. Es war eine Zeit, in der sich alle Marktteilnehmer als Aktienprofi fühlten. Alles was man im Depot hatte, stieg an. Objektiv gesehen, hat das nichts mit Knowhow zu tun, aber subjektiv fühlte sich der Buchgewinn so an.
Gewollte Marktverzerrungen
Ich gehe davon aus, dass wir bald wieder so einen Boom erleben werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die expansive Geldpolitik der großen Notenbanken noch viele Jahre andauern. Die niedrigen Zinssätze beweisen, dass Geld nichts wert ist. Wenn dann noch einige Banken Kuriositäten wie „Negativzinsen“ einführen, dann sollten eigentlich die Alarmglocken läuten.
So gibt es im schönen Dänemark Angebote für Immobilienkredite, bei denen man weniger zurückzahlen muss, als man aufgenommen hat. In einer echten Marktwirtschaft ist das undenkbar. Doch in Zeiten der „perversen“ Notenbanken-Marktmanipulationen muss man sich damit irgendwie arrangieren. Jedenfalls haben die „sadistischen“ Notenbanker ihre „masochistischen“ Sparbuchbesitzer fest im Griff. Mal sehen, wo die Schmerzgrenze liegt?
Die Aktie wird wieder ein Liebling werden
Jedenfalls wird den Anlegern die Aktie als Anlageform förmlich aufgezwungen. Man muss sie nur noch davon überzeugen, dass Aktien „kaum“ Risiko darstellen. Den ersten Schritt machen die vier größten Direktbanken und die Deutsche Börse AG. Sie starten im März eine neue Werbekampagne, um Aktien aus der gedanklichen Schublade: „Risiko“ herauszuholen.
Das ist der ideale Nährboden für eine neue Aktienblase. Und diese Blase sollte sich in den nächsten Jahren gewaltig aufblähen. Schon jetzt sind Sparbücher und traditionelle Anlageprodukte wie Lebensversicherungen so unattraktiv, dass man sie nicht mehr als Anlageform bezeichnen darf.
Der Motor der Blase wird der US-Aktienmarkt sein.
Bild 1: Tages-Chart der US-Börse NYSE mit über 3000 Aktien und dem McClellan-Oszillators. Oberhalb ist der S&P-Index zum Vergleich dargestellt. Der McClellan-Oszillator wird von Keltner-Bändern ummantelt. Das hat den Vorteil, dass man die relative Lage des Indikators besser beurteilen kann.
Quelle: stockcharts.com
Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet dargestellt. Das Ergebnis ist ein Oszillator, der um die Nulllinie pendelt.
Der McClellan-Oszillator gibt seine Handelssignale (long oder short) beim Überschreiten der Nulllinie. Sehr frühzeitig zeigt er potenzielle Divergenzen zum Aktienindex. Jedes neue Hoch oder Tief im Kursverlauf sollte vom Indikator auch mit einem neuen Hoch bzw. Tief bestätigt werden.
Analyse des US-Marktes
Insgesamt muss man den Aktienmarkt als trendlos bezeichnen. Der untere MACD zeigt seit Anfang 2015 nur sehr wenig Bewegung. Währenddessen zeigt der McClellan-Oszillator einen leichten Anstieg, in dem er neue Hochs erreicht. Doch es ist nur eine kleine bullishe Neigung des Marktes. Mehr sollte man nicht hineininterpretieren.
Es wäre ein Fehler, diesen Marktzustand als uninteressant zu bezeichnen. Ruhephasen und Trendlosigkeit sind nämlich interessante Einstiegszeiten.
Steile Trends sehen auf dem Monitor schön aus. Sie haben jedoch den Nachteil, dass man ihnen oft nur nachlaufen kann. In einem laufenden Trend aufzuspringen ist emotional schwer. Dazu muss man schon ein wenig den Charakter eines Mitläufers haben. Anders ist es in einer Ruhephase. Jede Konsolidierung sollte man deshalb als Chance für den Einstieg sehen.
Einen guten Einstieg finden
Beim Trading geht es nicht immer darum, long oder short richtig zu prognostizieren. Ein guter Trader weiß, dass man Zufallsbewegungen nicht ausschalten kann. Die gilt besonders für Seitwärtsmärkte. Wenn man jedoch einen attraktiven Ausstiegspunkt kennt, dann ist das die „halbe Miete“.
Meine persönliche Regel lautet: Der Ausstiegspunkt sollte so gewählt werden, dass sich der Markt mit 70%iger Wahrscheinlichkeit gegen den Trader wendet. Und als Trader sollte man so flexibel denken, dass dies auch ein Punkt sein kann, an dem man seine Position umkehren könnte.
Fazit
Ein Seitwärtsmarkt, wie der amerikanische Aktienmarkt, bietet die Möglichkeit, sich mit gemäßigtem Risiko zu positionieren. Egal, für welche Richtung sich der US-Markt in nächster Zeit entscheidet, man kommt gut aus einer falschen Aktienposition heraus.
In Abhängigkeit zur Ausbruchsrichtung, nach unten oder oben, sollte es zu einer längeren Kursbewegung kommen. Hätte sich ein Trader bei einem Ausbruch nach oben, bereits long-positioniert, wäre er schon im Buchgewinn. Sollte entgegen den Erwartungen ein Fehlausbruch passieren, kann man seine Position oft mit leichtem Gewinn glatt stellen. Würde der Trader gänzlich falsch liegen, entsteht nur ein relativ kleiner Verlust.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenNeuer Aktientipp: Borussia Dortmund (BVB)
Ein Profi-Fußballverein lebt von seinen Ergebnissen. Spielt die Profi-Mannschaft erfolgreich, dann gibt es hohe Geldeinnahmen. Das fängt bei Fernsehgeldern an und hört bei Sponsoren auf. Prinzipiell wollen sich alle Werbende im Erfolg des Vereins sonnen.
Das ist ein Prozess, der auch bei einzelnen Fußballern so funktioniert. Erfolgreiche Vereine ziehen automatisch die besten Spieler an. Die erfolgreichen Vereine können nicht nur hohe Gehälter zahlen, sie stehen auch im Fokus der Medien. In diesem Umfeld können sich die Fußballer besser vermarkten. Ein Profifußballer hat eine zeitlich begrenzte Profilaufbahn. Er wird deshalb immer geneigt sein, zu einem Verein zu gehen, der seinen Marktwert steigern kann.
Die Katastrophe ist nicht weit entfernt
Unter diesen Bedingungen wird klar, dass der BVB vor einem finanziellen Absturz steht. Er steht in der Bundesligatabelle auf einen Abstiegsplatz, und es wäre das Ende einer sehr erfolgreichen Ära, wenn der BVB absteigen müsste.
Blickt man in die Vergangenheit des BVB, dann steht der sportliche Erfolg eng mit der Verpflichtung des Trainers Jürgen Klopp zusammen.
Aktuell läuft es sportlich nicht gut. Fußballkenner wissen, dass es gewisse Gesetzmäßigkeiten im Fußball gibt. Trainer, die gesetzte sportliche Erwartungen nicht erfüllen, werden schnell entlassen.
Um mit der Aktie des BVB zu spekulieren, müssen wir deshalb zwei Dinge besonders im Auge haben.
Der Aktienkurs wird einbrechen, wenn:
- Jürgen Klopp als Trainer entlassen wird
- Der BVB am Ende der Bundesliga-Saison absteigt
Durch die lange Bundesliga-Historie gibt es sichere statistische Zahlen. Der Punktestand des BVB ist so niedrig, dass der Abstieg aus der 1. Bundesliga zu 69% nicht aufzuhalten ist. Die Mathematik prognostiziert einen Abstieg, doch wir reden hier vom BVB. Der Verein hat eine Mannschaft, die gespickt ist mit exzellenten Nationalspielern. Die Mannschaft ist vom Potenzial her theoretisch in der Lage, jedes Spiel in der Rückrunde zu gewinnen. Und das auch noch in allen Wettbewerben.
Mentale Probleme
Das Problem der Mannschaft liegt also nicht in der Qualität des Kaders, sondern hat mentale Ursachen. Aus einem kaum erklärbaren Grund, können die Spieler nur einen Bruchteil ihrer Fähigkeiten abrufen.
Die finanziellen Zahlen der Vergangenheit sehen nicht schlecht aus. Sollte jedoch der BVB aus der Bundesliga absteigen, gibt es einen heftigen Einbruch in den Einnahmen. Die Zahlen sind also mit Vorsicht zu beurteilen.
2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | |
Umsatzerlöse | 110,73 | 151,14 | 215,24 | 305,03 | 260,74 | 274 |
Ergebnis vor Steuern. | -6,25 | 9,46 | 36,53 | 60,05 | 14,56 | 53 |
KGV | 0 | 27 | 5 | 4 | 25 | 46 |
Bild 2: Kaufempfehlung BVB im Wochen-Chart
Der Chart zeigt den BVB-Kursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.
Technische Ausgangssituation
Der Chart zeigt einen „Elfmeter“ für kurzfristige Zocker. Der Kurs befindet sich in einer starken Unterstützungszone. Das ist eine gute Basis für einen Long-Trade. Sollten die schlechten Resultate des BVB weiterhin anhalten, wird die Unterstützungszone die gröbsten Kursverluste aufhalten. Durchschlägt der Kurs die Unterstützungszone nach unten, kommt kurz danach unser Stop-Loss zum Tragen. Damit wird der Trade beendet. Wenn es positiv läuft, sollte bereits nach einer kleinen Gewinnserie von drei Spielen unser Kursziel erreicht werden.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenChance für einen kurzfristigen Long-Trade mit BVB:
Für deutsche Börsen WKN: 549309
Kursziel: 4,55 Euro
Zwischenziel: 4,26 Euro
Stop-Loss: 3,50 Euro
Handelsumsetzung:
Wenn Sie von der kurzfristigen Aktienempfehlung profitieren möchten, können Sie die Aktie direkt kaufen oder mit Derivaten arbeiten.
Handelshinweise:
Stop-Loss:
Der Stop-Loss wird zunächst als Initial-Stop gesetzt, und hat die Funktion einer maximalen Verlustbegrenzung.
Kursziel:
Das Kursziel ist der Ausstiegspunkt für die prognostizierte Marktbewegung.
Zwischenziel:
Bei Erreichen des Zwischenziels befindet sich die Position im Gewinn. An dieser Stelle nehmen wir einen Teilgewinn mit, und wir verkaufen 50% unserer Position. Gleichzeitig wird der Stop-Loss auf den persönlichen Einstiegskurs nachgezogen. So können wir unsere Position verlustfrei schließen, auch wenn sich der Markt später gegen uns stellt.
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