Üblicherweise sind die ersten Börsenmonate bullish. Weil es jedoch einen unerwarteten Kurssturz gab, besteht für die Sommerzeit kein Korrekturbedarf. Noch besser: Im Idealfall gibt es sogar eine kleine Sommer-Rallye.
Bild 1: DAX im Wochen-Chart
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenEine Sommerrallye passt ins Bild
Der Gedanke an eine Sommer-Rallye enthält die Logik, dass es eine Gegenbewegung auf Basis der Abwärtsbewegung seit April 2015 geben müsste. Weil nur wenige Marktteilnehmer damit rechnen, ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht einmal so gering.
Im Bild 1 ist unterhalb des DAX-Charts der OBV (On-Balance-Volume) des DAX eingezeichnet. Der Verlauf zeigt einen klar aufwärtsgerichteten Volumentrend. Ein deutliches Zeichen dafür, dass langfristige Investoren mit großem Kapitaleinsatz sich auf die Seite der Käufer stellen. Im Vergleich zum Kursverlauf ergibt sich eine bullishe Divergenz. In den meisten Fällen läuft der OBV dem Kursverlauf voraus. So könnte dieser Umstand der Vorbote für die Sommer-Rallye sein.
Das naheliegende Kursziel für den DAX liegt bei 10800 Punkten. Dort liegt die nächste Widerstandszone. In diese Richtung sollte der DAX in den nächsten Wochen ansteigen können. Und wenn der deutsche Index es sogar über den Widerstand hinaus schafft, dann müsste die Sommer-Rallye wahr werden. Kleine Anmerkung: Bäume wachsen nicht in den Himmel. Je stärker die Kurse im Sommer wären, desto schwächer dürfte das Jahresende ausfallen.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenBegrenztes Anstiegspotenzial für US-Aktien
Die Börsenhistorie zeigt, dass der DAX-Kursverlauf nur selten unabhängig war. Vielmehr steht er unter dem mächtigen Einfluss der US-Aktienmärkte.
Bild 2: Tages-Chart der US-Börse NYSE mit über 3000 Aktien und dem McClellan-Oszillators. Oberhalb ist der S&P-Index zum Vergleich dargestellt. Der McClellan-Oszillator wird von Keltner-Bändern ummantelt. Das hat den Vorteil, dass man die relative Lage des Indikators besser beurteilen kann.
Quelle: stockcharts.com
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenNeuer Aktientipp: Daimler Benz – long
Wer sich mich Qualitätsaktien des DAX beschäftigt, der trifft zwangsläufig auf Daimler. (Siehe auch den Beitrag zur Daimler Truck Aktie).Sie ist eine der Lieblingsaktien deutscher Anleger. Auch wenn die Aktienkultur der Deutschen nicht besonders ausgeprägt ist, liegen sie mit der Daimleraktie richtig. Das Kerngeschäft des Autobauers läuft seit Jahren gut. Aktuell belastet den Aktienkurs eine mögliche Klage innerhalb der USA. Es geht wieder einmal um Abgaswerte. Ob Daimler Benz ähnliche Verfehlungen wie zuvor VW unterlaufen sind, darf allerdings bezweifelt werden. Bei VW war mit der Software-Manipulation eine kriminelle Energie erkennbar, so dass der Daimler-Konkurrent zu Recht abgestraft wurde. Grundsätzlich haben alle Autobauer, mit schädlichen Abgasen und deren Grenzwerten zu kämpfen. Es gibt praktischen keinen Fahrzeughersteller, der beim Benzinverbrauch nicht mit Tricks arbeitet. Die angewendeten Praktiken sind hart an der Grenze zur unfairen Manipulation. Inwieweit das ok ist, müssen Juristen entscheiden.
Daimlers Finanzdaten sind gut
Die Absatzzahlen von Mercedes konnten sich seit der Finanzkrise von 2008 kontinuierlich erhöhen. Das zeigt, wie beliebt die Nobelmarke weltweit ist. Geht man jedoch von juristischen Problemen aus, und daraus resultierenden Strafzahlungen, dann muss man die Aktie abwerten. Genau das ist seit April 2015 geschehen. Damals gab es das Allzeithoch mit circa 96 Euro. Seit dem fiel der Kurs immer weiter zurück. Der Kursabschlag beträgt aktuell circa 1/3 des Allzeithochs. Da sich gleichzeitig die Umsätze und Gewinne verbessert haben, ergibt sich daraus eine günstige Daimler Benz-Bewertung. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt deutlich unter 10. Im Vergleich zu anderen DAX-Aktien, darf man die Aktie als preiswert bezeichnen.
Finanzergebnisse
Daimler | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
Umsatzerlöse | 114297 | 117982 | 129872 | 149467 | 153265 | 157979 |
Ergebnis vor St. | 6728 | 6794 | 9276 | 13004 | 12955 | 13719 |
KGV | 7,24 | 9,83 | 10,59 | 9,63 | 7,43 | 7,05 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2016 und 2017 sind Schätzungen
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenTechnische Ausgangssituation der Daimler-Aktie
Seit 2009 befindet sich die Aktie in einem schwankungsfreudigen Aufwärtstrend. Die Abwärtsbewegung in 2015 und 2016 kann als normale Korrektur gesehen werden. Bestätigt wird das auch mit den Kursverlaufsmustern. Es gibt nur einen geringen Verkaufsdruck, der vermuten lässt, dass nur kleinere Marktteilnehmer Gewinne mitnehmen. Eine Panik ist nicht dabei.
Bild 3: Wochen-Chart der Daimler-Aktie mit Kurszielen
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist der RSI(14) abgebildet. Er zeigt das Kursmomentum und die relative Lage des Kurses.
Schwacher Abwärtstrend identifizierbar
Kurzfristig befindet sich die Aktie in einer volatilen Abwärtsbewegung. Die Frage ist, ob daraus ein nachhaltiger Trend werden kann? Das kann mit einfachen Mitteln beantwortet werden. Starke Trends sind in der Lage, Unterstützungen zu brechen. Im Chart ist eine breite Unterstützungszone erkennbar. Sie liegt zwischen 55 und 70 Euro. Innerhalb der Zone gibt es um 60 Euro eine starke Kaufbereitschaft der Marktteilnehmer. Es ist deshalb ein Schlüsselwert, um bei einem Long-Trade, den Stop-Loss zu setzen. Die 60-Euro-Kursmarke konnte immer nur kurzfristig unterboten werden. Das Durchdringen der Kursmarke war bisher eher eine „volatile Zufälligkeit“. Anschließend erholte sich die Aktie wieder.
Ein weiteres wichtiges Merkmal birgt das abwärts gerichtete Handelsvolumen. Im Chart ist dazu der OBV-Indikator dargestellt. Für einen Bewertung ist es sinnvoll, die Hoch und Tiefs des Kursverlaufes zu vergleichen. Dabei zeigt der OBV-Indikator geringe Dynamik in der Abwärtsbewegung. Das durchschnittliche Handelsvolumen war an Abwärtstagen regelmäßig schwächer als an Aufwärtstagen. Die Richtung des OBV ist abwärts geneigt, was mit der höheren Anzahl der Verkaufstage zu erklären ist. Wenn es jedoch bullishe Handelswochen gab, dann war das Kaufinteresse ausgeprägt. Im OBV-Indikator wird das in der relativ höheren Lage im Vergleich zum Kursverlauf deutlich.
Bullishes Momentum wird größer
Für eine Trendumkehr ist ein Trendlinienbruch im RSI ein unverzichtbares Anzeichen. Genau das passierte gerade innerhalb des RSI. Der bullishe Bruch deutet an, dass der Schwung des kurzfristigen Abwärtstrends am Ende ist. Mit dieser Konstellation kann sich eine komplette Trendwende ergeben oder auch nur eine Erholungsbewegung. Was sich im Detail ergeben wird, hängt von den zukünftigen Impulsen ab. Geschäftsdaten von Daimler oder externe Konjunkturdaten müssen für neue Impulse sorgen. Das Kursziel sollte ungefähr 50% der Abwärtsbewegung sein. Demnach hat der Kurs ein Mindestpotenzial von 76 Euro.
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