Die Stimmung an den Aktienmärkten ist schlecht. Die an der Frankfurter Börse durchgeführte wöchentliche Umfrage zeigt, dass die Marktteilnehmer mental zusammengesackt sind. Besonders depressiv verhalten sich momentan die institutionellen Anleger. Nur noch 39% der Profis glauben, dass der DAX in nächsten vier Wochen höher stehen wird. Im Gegensatz dazu sind die privaten Anleger besser gelaunt. Hier sind es 53% die an einen erhöhten DAX glauben.
Interessant ist, dass die privaten Anleger zum Jahresbeginn zuerst short waren, und dann erst die institutionellen Anleger gefolgt sind. Im Allgemeinen werden die professionellen Marktteilnehmer als „smart money“ bezeichnet. „Smart“, weil sie besser informiert sind, und oft schneller handeln. Ob die Bezeichnung „smart“ aktuell zutrifft“? Ich bin mir nicht sicher, denn bisher erwiesen sich die privaten Anleger als geistig flexibler und treffsicherer.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenVermutlich sind die Profis sogar für den Kursrutsch der vergangenen Wochen verantwortlich. Deren Verhalten ist mehr als ängstlich. Doch aus Sicht eines guten Traders ist der Verkauf in Panik immer ein Kardinalfehler.
Bild: DAX im Wochen-Chart
Die Unterstützung sollte halten
Was den DAX am Leben erhält, ist die grau-markierte Unterstützungszone im Bereich von 9100 und 10000 Punkten. In 2014 pendelte der Index das ganze Jahr über in der Kurszone. Die Verweildauer ist ein wichtiges Indiz für die Stärke der Unterstützung. Je länger der DAX mit dem Aufbau einer Unterstützung beschäftigt war, desto mächtiger ist sie. Einen ersten Test der Unterstützung gab es bereits in 2015. Die üblicherweise schwachen Monate August und September haben sich damals die „Zähne ausgebissen“.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenDer Trend ist abwärtsgerichtet.
Vor einigen Wochen konnte man noch von einer kurzfristigen DAX-Korrektur sprechen. Realistischerweise sollte man nun anerkennen, dass sich ein kleiner Abwärtstrend gebildet hat. Er hält noch nicht lange an, doch er macht dem Dax zu schaffen. Der RSI bewegt sich seit Dezember ununterbrochen unterhalb seiner 50er-Mittellinie. Die Kurse waren also meistens negativ. Unterhalb des RSI-Wertes von 40 fängt der überverkaufte Bereich an. Der aktuelle Wert beträgt 36. In der jüngsten Vergangenheit gab es ähnliche Situationen (siehe Zahlen im RSI). In 2014 entwickelten sich Tiefpunkte bei Werten von 38 und 37, und in 2015 fand die Abwärtsbewegung bei 34 ein Ende. Die praktische Zahlenreihe zeigt, dass der DAX in der Nähe eines Tiefpunktes sein könnte.
Wir müssen uns noch in den nächsten Wochen mit den Ängsten der Marktteilnehmer beschäftigen. Richten Sie sich darauf ein, dass der DAX unentschlossen drei Schritte aufwärts und zwei Schritte abwärts macht.
Ein Lichtblick des US-Aktienmarktes
In den meisten Fällen ist der US-Markt der Taktgeber für den DAX. Das ist aktuell nicht so, denn die Wirtschaftsschwäche in China und der viel zu tiefe Ölpreis bestimmen das Geschehen. Das wird nicht so bleiben. Sobald sich die Gemüter der Marktteilnehmer beruhigt haben, wird der alte Mechanismus wieder funktionieren. Dann wird der US-Markt wieder ein Frühindikator des DAX werden.
Bild 2: Wochen-Chart des S&P500 mit dem McClellan-Oszillator für die US-Börse (NYSE) mit über 3000 Aktien
Die Kurse an den US-Märkten waren in 2016 größtenteils abwärtsgerichtet. Der McClellan-Oszillator hat deshalb einen zeitlich höheren Anteil unterhalb seiner Nulllinie verbracht. Der Indikator offenbart das Momentum der gestiegenen und gefallenden Aktien. Bei diesem Stichpunkt wird es sehr interessant, denn zwei Mal bildete der Indikator höhere Hochs und nur einmal ein tieferes Tief. Das ist eine sehr frühe bullishe Divergenz. Es ist ein Hoffnungsschimmer, dass die Märkte bald eine Gegenbewegung zur Verkaufswelle in 2016 starten können.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenNeuer Aktientipp: GEA Group – long
Das MDAX –Unternehmen GEA ist in 2016 eines der wenigen Unternehmen in Deutschland deren Aktie einen höheren Stand als 2015 aufweisen kann. Das ist eine relative Stärke zum Gesamtmarkt. Erfahrene Börsianer kennen GEA noch unter einem anderen Namen: „Metallgesellschaft“. Das alte Unternehmen erlangte, im negativen Sinn, einen gewissen Ruhm durch Spekulationsgeschäfte mit Öl. Dabei hat man am Terminmarkt derart hohe Verluste produziert, dass das Kerngeschäft gefährdet wurde. Nach einer langen Restrukturierungsphase kam die Umbenennung in „mg technlogies“ und später in GEA Group. Aus dem einstigen Rohstoffunternehmen ist inzwischen ein waschechter Maschinenbaukonzern geworden. Deren Maschinen werden hauptsächlich für die Herstellung von Nahrungsmittel und Getränke eingesetzt.
Finanzergebnisse von GEA Group
GEA | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 |
Umsatzerlöse | 5416 | 5720 | 4319 | 4545 | 4599 | 4656 |
Ergebnis vor St. | 395 | 364 | 350 | 371 | 268 | 507 |
KGV | 13 | 14 | 20 | 19 | 23 | 18 |
Angaben in Mio Euro
Angaben 2015 und 2016 sind Schätzungen
Die jüngsten Quartalszahlen vielen stark aus. Ursache dafür waren weniger der Umsatz, sondern vielmehr die Anpassungsfähigkeit hinsichtlich der Kosten. So konnte der Gewinn gesteigert werden trotz eines Umsatzrückganges.
GEA ist stärker als der MDAX
Bild 3: Wochen-Chart der GEA-Aktie mit Kurszielen
Der Chart zeigt den Aktienkursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist der RSI(14) abgebildet. Er zeigt das Kursmomentum und die relative Lage des Kurses.
Technische Ausgangssituation der GEA-Aktie
Wenn an den Aktienmärkten Trübsal herrscht, und eine Aktie sich trotzdem gut entwickelt, dann steht sie automatisch auf der Wunschliste vieler Börsianer. Genauso müsste das bei der Aktie des Spezialmaschinenbauers GEA. Betrachtet man die Kursmuster der Aktie über einen längeren Zeitraum, dann wirken die jüngsten Candlesticks außerordentlich dynamisch.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenWiderstand gebrochen
Zwischen 38 und 39 Euro gab es eine schwache Widerstandszone, die von der Aktie durchstoßen wurde. Das Break müsste ein Startsignal für weitere Kursgewinne sein. Die Analyse der Widerstände zeigt, dass der Weg nach oben nicht schwierig ist. Erst das Jahreshoch von 2015, welches bei 47 Euro liegt, könnte sich als ernsthaftes Hindernis herausstellen. Daher empfehle ich den Ausstieg bei Erreichen des Allzeithochs. Sollte die Aktie das Allzeithoch überwinden können, besteht auch nachträglich die Möglichkeit sich wiederholt zu positionieren.
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