Um ehrlich zu sein, so ganz erschließt sich mir dieses Muster nicht. Hier ein Versuch: Das Weihnachtsgeschäft in Amerika beginnt mit dem Black Friday. Sie haben es vermutlich auch schon in Deutschland bemerkt, dass auch unser Einzelhandel an diesem Tag besonders aktiv war. Thanksgiving fällt immer auf einen Donnerstag, und die Amerikaner nutzen den anschließenden Freitag gerne als Brückentag. Das bedeutet, sie nehmen sich an diesem Tag frei, und kümmern sich um die ersten Weihnachtseinkäufe. Es gibt also eine Lust Geld auszugeben. Vermutlich ist das auch der Grund, warum die Aktiengeschäfte in dieser Zeit gut laufen. Börse ist eben im großen Maße psychologisch gesteuert.
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Bild: S&P500-Chart mit Advance-Decline-Line (ADL)
Zur Info: Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die Bestätigung, deutet einiges darauf hin, dass der Index eine Umkehr vorbereitet. Der untere Indikator zeigt die Differenz der Aktien, die ein neues Hoch gebildet haben, abzüglich der Aktien mit einem neuen Tief. Die Differenz der neuen Hochs und Tiefs gibt Aufschluss darüber, ob ein Trend intakt ist. Ein Aufwärtstrend ist gesund, wenn jedes Hoch vom Indikator mit einem neuen Hoch bestätigt wird.
S&P500-Analyse mit Advance-Decline-Line
Vergleicht man den DAX mit den S&P500, dann ergibt sich eine relative Stärke des US-Marktes. Hierbei zeigt sich, dass fast alle US-Investoren auf eine dauerhafte Fortsetzung des Aufwärtstrends spekulieren. In Deutschland oder auch Europa gibt es zu viele Unsicherheiten, die in erster Linie politisch verursacht sind. Das Resultat sind leicht schwächere Kurse beim DAX oder beim Euro-Stroxx50-Index. Weil der US-Markt wichtiger für die Weltwirtschaft ist, entfällt die negative Beeinflussung aus Europa- Die Aktienmärkte stellen sich auf die Zukunft ein. Vermutlich wird Europa an Bedeutung gegenüber den USA und Asien verlieren.
Einer der großen Gewinner der Zukunft könnte der chinesische Autohersteller Geely sein. Die Voraussetzungen dazu vorhanden.
Neuer Aktientipp: Geely – Kaufempfehlung
Es ist kein Geheimnis, dass die Automobilindustrie mit dem Verbrennungsmotor vor einem revolutionären Umbruch steht. Davon sind nicht nur die Autobauer in Deutschland betroffen, sondern es geht hierbei um globale Marktanteile. Der Elektromotor steht im Fokus der Politik. Er wird als umweltfreundlicher Vorteil verkauft, und aktiv beworben.
Weil keiner der großen Autobauer dominante Marktanteile beim E-Motor besitzt, gibt es eine ungeheure Konkurrenzsitaution, und einen rasanten Wettlauf. Ganz vorn dabei sind die chinesischen Autobauer. Die ehrgeizigen chinesischen Ingenieure haben sich durch Partnerschaften mit etablierten Herstellern, wie zum Beispiel BMW oder Daimler, viel Know-how angeeignet. Sie sind sogar beim Elektroabtrieb dabei, die etablierten Hersteller abzuhängen.
Die Politiker wollen den Elektromotor
Weltweit machen die Regierungen der großen Industriestaaten Druck. Sie wünschen sich umweltschonende Antriebe. Die Politiker setzen dabei voll auf den Elektromotor, obwohl er mit den momentanen technischen Fähigkeiten nicht umweltschonender ist, als ein konventioneller Verbrennungsmotor. Ein E-Motor produziert zwar direkt am Fahrzeug keine Abgase, doch die Stromerzeugung geschieht nicht selten durch umweltverschmutzende Kraftwerke ausserhalb der Großstädte.
Rechnet man in die Umweltbilanz auch die Akkus hinein, sieht die Situation des Elektromotors eigentlich nicht gut aus. Wir Verbraucher müssen darauf hoffen, dass die Technologien sich im Laufe des Entwicklungsprozeßes deutlich verbessern, und so später tatsächlich eine umweltfreundliche Mobilität entsteht.
Auch die chinesische Regierung fordert mit entsprechenden Gesetzen die Elektromobilität. Es gibt den konkreten Plan, dass Autos mit Verbrennungsmotor bis zum Jahr 2030 vollständig aus den Städten verbannt sein sollen. Eine Zulassung bekommen dann nur noch Fahrzeuge, die einen Elektroantrieb besitzen.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenLeistungsfähige Akkus werden dringend benötigt
Der anerkannte Autoexperte Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer erklärt: „China hat die Möglichkeit, mit den Elektroautos und Hochleistungsbatterien ein weltweites Monopol zu erringen.“ Diese Aussage sollte man ernst nehmen, denn die große Bevölkerung in China ist der Hauptkunde der Autohersteller. In 2015 wurden 331.000 Elektroautos in China zugelassen, und in 2016 waren es schon 507.000 Stromer. Prozentual sind das große Fortschritte, die aber erst den Anfang bilden. Der Bedarf geht weit in die Millionen hinein.
Zusätzlich kommen gut zwei Drittel der Lithium-Ionen-Akkus für Elektroautos aus China. Die geringe Leistungsfähigkeit der Akkus ist noch ein Hinderungsgrund für den ganz großen Durchbruch zur Massenproduktion. Jetzt schon ist abzusehen: China wird in der Akkuherstellung ein weltweites Monopol erzeugen. Dudenhöffer geht davon aus, dass 2030 der weltweite Anteil bei 90% liegen wird. Dagegen wird der Anteil in Deutschland vermutlich bei 0 % liegen, weil es zu viele rechtliche Komplikationen gibt. Akkus in Deutschland herzustellen ist nicht besonders rentabel.
Die Top 3 der chinesisches Fahrzeughersteller
Die Topliste der größten chinesischen Hersteller enthält drei Großunternehmen. BYD, Geely und Great Wall. Alle drei Unternehmen positionieren sich aggressiv mit Unterstützung der Regierung im chinesischen Markt. Wenn diese Hersteller im chinesischen Markt regieren, dann werden sie aufgrund ihrer großen Produktionsmengen auch weltweit Bedeutung erlangen.
Professor Dudenhöffers Favorit unter den chinesischen Herstellern ist Geely. Unter den Zulassungszahlen ist Geely zwar nur die Nummer 2 hinter BYD, doch Geelys Wachstum ist dynamischer. In den nächsten drei Jahren will Geely fast nur noch Elektro- und Hybridfahrzeuge anbieten. Die Akkus der Geely-Fahrzeuge kommen von der Firma Belenos. Dabei setzt Belenos bei den Akkus nicht auf Lithium sondern auf Vanadium. Dieser Akku-Typ ist zu 30 % leistungsfähiger. Das ist ein wichtiges Kriterium, denn die Kunden verlangen Fahrzeugreichweite. Experten halten die Fahrzeuge von BYD für technologisch etwas schlechter. Deshalb geht Dudenhöffer davon aus, das Geely der zukünftige Top-Hersteller wird. Geely ist zudem noch Eigentümer weiterer Autohersteller. Volvo, Proton und London-Taxi gehören zu Geely-Holding. Man kann sich leicht vorstellen, wie effektiv Geely vom Technologietransfer profitieren wird.
Wenn China es nur annähernd schafft bis 2030 eine E-Quote von 100 % zu erreichen, dann muss man mit einer Stückzahl von mindestens 40 Millionen hergestellter Autos rechnen. Vermutlich wird sich Geely davon eine großes Stück Marktanteil abschneiden.
Finanzdaten der Geely
| Jahre | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
| Umsatzerlöse | 27358 | 37174 | 62769 | 104202 | 131414 | 155652 |
| Ergebnis vor St. | 2404 | 3361 | 7258 | 13173 | 18037 | 23371 |
| KGV | 12 | 13 | 11 | 23 | 17 | 13 |
Angaben in Mio Honkong-Dollar
KGV = Kurs–Gewinn-Verhältnis (Je niedriger desto besser. Durchschnitt beim DAX = 15)
Angaben 2017, 2018 und 2019 sind Schätzungen. Quelle: finanzen.net
Umgerechnet hat Geely einen Marktwert von 27 Milliarden Euro. Der Vergleich zu Daimler (74 Mrd. Euro), VW (80 Mrd. Euro) und General Motors (52 Mrd. Euro) zeigt, dass Geely günstig bewertet ist, und sich ausgehend vom Marktpotenzial verdoppeln könnte. Geelys Finanzzahlen offenbaren ein profitables Unternehmen mit starken Umsatzwachstum und hohen Gewinnanteilen. Die Zahlen werden sich zukünftige deutlich verschieben, denn die Wirkung der Elektro-Mobilität zeigt sich erst in der Zukunft.
Bild: Wochen-Chart der Geely-Aktie mit Volumentrend (OBV)
Bewertung des Kurs- und Volumentrends
Kurs- und Volumentrend liegen im Einklang. An der Trendausbildung gibt es kaum etwas auszusetzen. Wenn man pessimistisch die Aktie betrachten würde, dann könnte man anmerken, dass das Wertpapier bereits stark angestiegen ist. Das ist sicherlich korrekt, und doch sollte man nicht vergessen, dass sich die fundamentale Situation für Geely stetig verbessert.
Die Politiker der großen Inustrienationen wollen die Elektromobilität mit aller Macht vorantreiben. Dabei werden nicht immer wirtschaftlich vernünftige Entscheidungen getroffen. Für Geely kann es nicht besser laufen
In einem zweiten Chart versuche ich Ihnen, die chart-technische Situation im Detail zu erläutern.
Bild: Geely-Aktie im Trend mit zwei Kurs-Szenarien
Nach oben hin gibt es keine Widerstände
Die Analyse des Charts zeigt, dass es kaum Widerstände oder Unterstützungen gibt. Börsianer, die den RSI-Indikator besondere Beachtung schenken, sehen ein hohen Kurs, der allerdings schon seit Sommer 2016 hohe Bereiche erzielte. Der RSI blieb seitdem stets über der 50er-Mittellinie. Das ist ein besonderes Merkmal von extrem trendstarken Aktien. Gehen wir pessimistisch an den Chart heran, dann könnte die Aktie einen schnellen Rücksetzer erleben. Ein Kurs im Bereich zwischen 23 und 24 Hongkong-Dollar wären denkbar. Eine Umkehr des Aufwärtstrends ist dabei aber sehr unwahrscheinlich. Vielmehr ergibt sich daraus eine neue Einstiegschance, die viele Fonds nutzen würden. Anleger, mit vorsichtigen Ansatz sollten in der aktuellen Situation nur eine kleine Position aufbauen. Beim nächsten Rücksetzer darf dann die vorhandene Position aufgestockt werden.
Die Geely Aktie ist sehr trendstark. Deshalb gibt es keinen technisch-sinnvollen Zielkurs. Man sollte die Aktie einfach laufen lassen, und ihr die notwendige Zeit geben. Dabei wären ebenso kleine Rücksetzer der Aktie normal. Die technische Situation sollte erst dann neu analysiert werden, wenn die Aktie unter dem Kurs von 20,50 HKD fällt. Deshalb empfehle ich Ihnen dort einen Stop-Loss zu setzen.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenRisikohinweis:
Die von Christian Lukas empfohlenen Wertpapiere sind in der Regel spekulativ. Als Anleger sollten Sie sich der Risiken immer bewusst sein. Trotz sorgfältiger Recherche kann es vorkommen, dass die prognostizierte mit der tatsächlichen Entwicklung nicht übereinstimmt. Es wird ausdrücklich davor gewarnt, die Anlagemittel nur auf wenige Wertpapiere zu verteilen. Aufgrund der spekulativen Risiken, die mit Wertpapieranlagen verbunden sind, sollten Wertpapierkäufe grundsätzlich nicht auf Kredit finanziert werden.
Christian Lukas macht Sie darauf aufmerksam, dass er in einem empfohlenen Wert selbst investiert sein kann.
