Hewlett-Packard-Aktie kaufen? Die Analyse & Euro-Analyse KW 13

Die Verfallstage bringen Klarheit über den Marktzustand

Leicht manipulierte Kurse

Jeder Terminkontrakt hat ein Verfallsdatum. Die Tage vor dem Verfall sind für professionelle Trader sehr wichtig. An den Tagen zuvor gibt es deshalb regelmäßig Marktmanipulationen. Je nach Position wird versucht, die Kurse in eine gewünschte Richtung zu schieben, um mit dem Terminkontrakten Gewinne zu optimieren.

Schwankungen ohne Effizienz

Für uns Aktienanleger sind die Manipulation insofern interessant, weil in den letzten drei Tagen zum Verfallstermin, mehr oder weniger kein echter Kurswechsel mehr vorkommt. Die Kurse schwanken zwar hin und her, aber einen Trendwechsel gibt es eigentlich nie.

Umso interessanter werden die nachfolgenden Tage. Vielleicht wird die kommende Woche, die „Woche der Wahrheit“. Jedenfalls werden sich die Kurse in den nächsten Tagen weitgehend frei bewegen können, ohne dass kurzfristige Interessen dominieren.

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Oft fallende Kurse

Wenn Sie sich die Zeit nach den Verfallstagen ansehen, dann werden Sie feststellen, dass es in der Vergangenheit oft zu Kursverlusten gekommen ist. Es lässt darauf schließen, dass die Aktienkurse künstlich hoch gehalten wurden, und anschließend wieder frei gegeben werden. Eine bewusste Preismanipulation im legalen Rahmen. Schließlich geht jeder Manipulator ein großes Risiko ein, und das Risiko wird mit Rendite belohnt.

Der hohe DAX-Stand steht in Verbindung zum niedrigen Euro

Der DAX hat in den vergangenen Wochen eine Abwertungsrallye über den Euro erzeugt. Man kann sagen: Weil der Euro so schwach war, war der DAX so stark. Deshalb ist es nicht uninteressant, das Währungspaar Euro-Dollar im Chart näher zu betrachten. Sollte der Euro nämlich seinen Abwärtstrend beenden, dann könnte der Aufwärtstrend des DAX gefährdet sein.

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Bild 1: Tages-Chart des Euro-USDollars. Seit April 2014 hat sich eine starke Verkaufswelle durchgesetzt. Ein Ende der Abwärtsbewegung ist noch nicht erkennbar.

Der schwache Euro ist momentan der Hauptindikator für den DAX

Selbst ein Laie sieht, dass der Absturz des Euro dramatisch ist. Seit April 2014 hat sich die Abwärtsbewegung von Monat zu Monat weiter dramatisiert. Immer steiler entwertete sich der Euro. Die Struktur der Marktbewegung ist crash-ähnlich. Eine derartige Dynamik ist grundsätzlich nicht prognostizierbar, da immer mehr Marktteilnehmer in die Abwärtsbewegung mit einsteigen. In fast allen Fällen endet so eine Kursbewegung in einer plötzlichen V-förmigen Umkehrbewegung. Niemand kann sagen, wann das der Fall ist. Trends können sich unerwartet in die Länge ziehen – sogar bis über die Schmerzgrenze hinaus. Vermutlich wird die Umkehrbewegung von einer zukünftigen Aussage der EZB oder der Fed abhängen.

Der RSI-Indikator ist oft ein Vorbote, für eine Marktumkehr, da er bei einem nachlassenden Abwärtsmomentum eine bullishe Divergenz bildet.

Im Indikator Bild 1 fehlt die Divergenz. Lediglich eine Trendlinie kann man in den RSI einzeichnen. Wenn diese Trendlinie nach oben gebrochen wird, verändert sich das Abwärtsmomentum, und nicht selten gibt es den Versuch einer Bodenbildung. Doch meistens schafft der Markt keine vollständige Umkehr. Für den Euro wäre es aber der erste Hoffnungsschimmer.

Neuer Aktientipp: Hewlett-Packard (HP)

Das Technologieunternehmen Hewlett-Packard möchte noch in diesem Jahr den Unternehmenswert nennenswert steigern. Derzeit hat das Unternehmen einen Wert von etwa 59 Milliarden US-Dollar. Die Unternehmenschefin Meg Whithman hat sich dazu einen Trick ausgedacht. Sie möchte HP in zwei Teile zerlegen, und beide sollen an der Börse positioniert werden. Die Idee ist: Wenn HP aufgeteilt wird, dann sind die Einzelteile des Unternehmens mehr wert als das gesamte. Die Idee könnte aufgehen, denn das Unternehmen hat gemessen an seinem KGV eine günstige Bewertung.

Für 2015 ist der Kurs merkbar zurückgefallen. Das lag in erster Linie an schwächeren Umsätzen. HP ist ein Unternehmen, dass hohe Umsätze im Export erzielt. Der starke US-Dollar treibt aber die Produktpreise in die Höhe, so dass die Kunden nach Alternativprodukten suchen. In der Summe konnte HP deshalb die vergangenen Umsatzhöhen nicht halten.

Wenn nun HP das Unternehmen in ein Service-Geschäft und eine Geräteproduktion aufteilt, dann steht dahinter die Idee, dass schnelleres Wachstum erzielbar ist. Ein kleines Unternehmen ist flexibler, und kann sich präziser auf die Kundenwünsche ausrichten. Sollte dann der US-Dollar zusätzlich ein wenig an Wert verlieren, wäre ein Aktienanstieg praktisch unvermeidbar.

Zukünftige Aktionäre werden Wetten auf die Aufspaltung des Konzerns abschließen. Dieser Umstand wird die Aktie beflügeln.

HP201020112012201320142015
Umsatzerlöse125682127854119934112250111475105588
Ergebnis vor Steuern109748982-11933651091878731
KGV1180989

Angaben: finanzen.net
Angaben für 2014 und 2015 sind Schätzungen

HP ist im Vergleich zu anderen Technologieunternehmen günstig bewertet. Das Problem des Unternehmens ist jedoch das Umsatzwachstum. Mit dem verminderten Wachstum fehlt den Investoren die Phantasie, um den Preis der Aktie weiter nach oben anzutreiben. Das könnte sich allerdings bald ändern.

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Bild 2: Kaufempfehlung HP-Aktie im Wochen-Chart

Der Chart zeigt den HP-Kursverlauf mit markierten Kurszielen. Unterhalb des Kurscharts ist ein Money-Flow-Indikator abgebildet. Er zeigt die Angebots- und Nachfragestruktur der Aktie in der Vergangenheit.

Technische Ausgangssituation

Zwei Jahre lang befand sich HP in einer Aufstiegsbewegung. Doch 2015 entpuppte sich bisher als Enttäuschung. Vergleicht man die Abwärtsbewegung mit dem Bewegung des Money-Flow, dann könnte sich aus der aktuellen Situation eine gute Einstiegsgelegenheit ergeben. Bereits zwei Mal gab es in der Nähe der Nulllinie des Money-Flows eine perfekte Long-Chance. Es ist ein solides Kaufmuster, welches auch beim dritten Mal funktionieren müsste.

Die Kursziele für die Long-Chance sind konservativ gewählt. Man kann davon ausgehen, dass die HP-Aktie mindestens eine kurze Gegenbewegung starten wird. Die Gegenbewegung sollte ausreichen, um Gewinne verbuchen zu können. Für risikobereite Börsianer ist die Chance eigentlich größer. Sollte nämlich der Aufwärtstrend wieder aufgenommen werden, wird die Aktie das Jahreshoch in 2015 deutlich übersteigen.

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Risikohinweis Christian Lukas