Bevor Sie mit dem Handeln von Aktien beginnen, sollten Sie sich Gedanken über Ihre Strategie machen. Und zwar um die Struktur Ihres Depots. Dazu ist es zweitrangig, auf welche Aktien Sie setzen möchten. Es geht vielmehr um die Wertsicherungsstrategie. Wie hoch sind die Risiken, die Sie eingehen möchten? Wie viele Verlust-Trades können Sie verkraften, ohne das Handtuch werfen zu müssen? Viele Anleger(innen) vernachlässigen diesen Punkt völlig und kaufen zwei oder drei „heiße Tipps“, die Sie vom Nachbarn aufgeschnappt oder in einem Börsen-Forum gelesen haben. Wenn dann nur einer davon zum Totalverlust wird, ist der Jammer groß.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenRisiko: 1-2% pro Position
Vernünftiges Money Management hingegen gibt Ihrem Depot und Ihrem Risiko eine klare Struktur. Sie selbst legen fest, wie viel Risiko Sie eingehen möchten. Ein Beispiel: Ab einer Depotgröße von 100.000 Euro ist es sinnvoll, das Risiko pro Position auf 1-2% des gesamten Depotwertes zu begrenzen. 1%? Dies klingt sehr wenig. Doch in der Praxis ist es durchaus praktikabel:
Praxis-Tipp:
Bei einer Depotgröße von 100.000 Euro bietet sich der Kauf von 10 unterschiedlichen Aktien-Positionen an. Bei einem Einsatz von 10.000 Euro je Position bedeutet die Risiko-Angaben 1%, dass pro Position nur 1.000 Euro (1% des Gesamtdepots) riskiert werden sollen. Konkret entspricht dies einem Stoppkurs von 90% des Kaufkurses bei jeder neu eingegangenen Position. Bei einem Risiko von 2% entspricht dies 80% des Kaufkurses.
Bei einer Depotgröße von 100.000 Euro bietet sich der Kauf von 10 unterschiedlichen Aktien-Positionen an. Bei einem Einsatz von 10.000 Euro je Position bedeutet die Risiko-Angaben 1%, dass pro Position nur 1.000 Euro (1% des Gesamtdepots) riskiert werden sollen. Konkret entspricht dies einem Stoppkurs von 90% des Kaufkurses bei jeder neu eingegangenen Position. Bei einem Risiko von 2% entspricht dies 80% des Kaufkurses.
Bei Nebenwerten passen Sie die Positionsgröße an
Die gerade geschilderte ist für Standardaktien sehr praktikabel. Bei kleinen Nebenwerten hingegen, die stärker schwanken, kann ein Stop Loss von nur 10% unter Kaufkurs zu knapp sein. Kleinere Aktien brauchen mehr Luft „zum Atmen“, sonst kann bereits in einer Intraday-Pendelbewegung Ihr Stoppkurs schnell ausgelöst werden. Wenn Sie nun aber in so einem Fall mit einem Stop Loss von 40% unter Kaufkurs beginnen würden, wäre das Risiko über den genannten 1-2%. Deshalb unser Rat: Die Positionsgröße anpassen. Auch hier wieder ein Beispiel für die Praxis:
Praxis Tipp:
Angenommen, Sie legen als Risiko pro Position maximal 2% des gesamten Depotwertes fest. Wenn Sie bei einer Position einen Stoppkurs 40% unter Kaufkurs setzen möchten, dann können Sie schnell berechnen, wie hoch der Einsatz sein soll. Im Falle eines Gesamtdepot-Wertes von 100.000 Euro würde das bedeuten, dass Sie maximal 2.000 Euro je Position riskieren möchten. Bei einem Stoppkurs von 40% unter Kaufkurs entspricht dies einer Positionsgröße von 5.000 Euro.
Generell gilt: Die Verluste werden durch diese Vorgehensweise begrenzt. Die Gewinne sollten Sie grundsätzlich laufen lassen, wie völlig zu Recht eine alte Börsenweisheit sagt: „Verluste begrenzen, Gewinne laufen lassen“. Auch hier können Stoppkurse helfen: Denn ein Stoppkurs kann auch in die Gewinnzone nachgezogen werden. Wenn Sie eine Position zu 100 Euro gekauft haben mit einem anfänglichen Stoppkurs von 80 Euro (20% unter Kaufkurs) und der Kurs der Aktie auf 140 Euro steigt, können Sie den Stoppkurs auf 120 Euro nachziehen und weiter investiert bleiben. So haben Sie eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Position nicht mehr ins Minus rutschen kann – und gleichzeitig halten Sie sich die Chance auf weitere Kursgewinne offen.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von Verlusten„Trailing stops“
Einige Banken/Broker bieten auch eine sogenannte „trailing stop loss“-Order an. Dies ist für den Fall eines Bullenmarktes höchst interessant. Denn im Fall steigender Kurse wird so ein Stoppkurs bei steigenden Kursen „nachgezogen“. Sie können festlegen, wie hoch der Abstand des Stoppkurses zum jeweils aktuellen Kurs der Aktie sein soll. Üblich sind entweder eine absolute Höhe (z.B. „5 Euro unter jeweiligem Tagesschlusskurs“) oder ein prozentualer Abstand („15% unter Tagesschlusskurs“). Wenn der Kurs weiter steigt, wird der Stoppkurs entsprechend nach oben angepasst. Wenn der Kurs fällt, passiert nichts, solange die Notierung über dem Stoppkurs bleibt. Wenn der Stoppkurs unterschritten werden sollte, wird analog die Order analog zum Fall einer „normalen“ Stop Loss-Order zur unlimitierten Verkaufsorder.
Erfolgsanalyse
Am Ende eines Jahres empfiehlt es sich, eine Liste aller Ihrer durchgeführten Transaktionen aufzustellen. Sie können dann diese Angaben der Aufstellung entnehmen:
- Anzahl Gewinn-Trades
- Anzahl Verlust-Trades
- Durchschnittlicher Gewinn je Gewinn-Trade
- Durchschnittlicher Verlust je Verlust-Trade
Wenn Sie die obigen Regeln zum Money Management befolgt haben, sollte der durchschnittliche Gewinn je Gewinn-Trade über dem durchschnittlichen Verlust je Verlust-Trade liegen. Wenn dies der Fall ist, sind Sie insgesamt bereits im Plus, wenn Sie „nur“ eine Treffer-Quote von 50% haben. Sie sind bereits ein sehr guter Trader, wenn Ersteres der Fall ist und Sie auf eine Treffer-Quote von 60% kommen. Im zweiten Schritt können Sie überprüfen, um welchen Faktor die durchschnittliche Höhe der Gewinne die durchschnittliche Höhe der Verluste übertrifft. Ein Faktor von 3 ist hier erstrebenswert.
Fazit
Wenn Sie die obigen Regeln zum Money Management befolgt haben, sollte der durchschnittliche Gewinn je Gewinn-Trade über dem durchschnittlichen Verlust je Verlust-Trade liegen. Wenn dies der Fall ist, sind Sie insgesamt bereits im Plus, wenn Sie „nur“ eine Treffer-Quote von 50% haben. Sie sind bereits ein sehr guter Trader, wenn Ersteres der Fall ist und Sie auf eine Treffer-Quote von 60% kommen. Im zweiten Schritt können Sie überprüfen, um welchen Faktor die durchschnittliche Höhe der Gewinne die durchschnittliche Höhe der Verluste übertrifft. Ein Faktor von 3 ist hier erstrebenswert.
Die Anzahl der Gewinn-Trades beträgt 6. Die Anzahl der Verlusttrades beträgt 4. Das „Verhältnis 1“ liegt demnach bei 1,5. Je Gewinn-Trade wurden durchschnittlich 1.875 Euro erzielt. Je Verlust-Trade wurden durchschnittlich 1.500 Euro eingebüßt. Das „Verhältnis 2“ liegt somit bei 1,25. Der Gesamterfolg liegt in diesem Fall bei 1,875. Jeder Wert über 1,0 ist ein erfolgreiches Ergebnis. Je höher der Wert – desto erfolgreicher. Wenn Sie diese Werte über Jahre hinweg berechnen, haben Sie eine sehr gute Analysemöglichkeit, um mögliche Schwachstellen in Ihrem Depot zu identifizieren. Wenn z.B. das Verhältnis 2 relativ niedrig ist, lassen Sie vielleicht Verluste laufen oder nehmen Gewinne zu schnell mit. Bei einem niedrigen Verhältnis 1 sollten Sie Ihre Vorgehensweise bei der Auswahl einer neuen Aktien-Position kritisch prüfen.
Lernen Sie die Grundlagen der Charttechnik in der nächsten Lektion: