Optionsscheine Erklärungen – Definition und Erklärung der Funktionsweise des Wertpapiers!

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Was sind Optionsscheine und wie funktionieren sie?

Optionsscheine (englisch: Warrants) sind Optionen im Mantel eines Wertpapiers. Sie verbriefen das Recht, einen Basiswert zu einem festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen und ermöglichen durch ihre Konstruktion eine überproportionale Partizipation an Kursveränderungen. Optionsscheine eignen sich zu Absicherungs- und Spekulationszwecken.

Optionsscheine Erklärung und Abgrenzung zu Optionen

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Die meisten für Privatanleger relevanten Optionsscheine werden durch Banken als Inhaberschuldverschreibungen emittiert und sind börslich und außerbörslich handelbar. Die Identifikation eines bestimmten Optionsscheins erfolgt deshalb anhand von Wertpapierkennnummer (WKN) oder ISIN.

Grundsätzlich funktionieren Optionsscheine nach demselben ökonomischen Prinzip wie Optionen. Für Privatanleger sind Warrants jedoch aus mehreren Gründen attraktiv. Erstens ist kein Zugang zu einer Terminbörse (z. B. EUREX) erforderlich, der mit vergleichsweise hohen Hürden einhergeht. Zweitens erlaubt die dezentrale Produktgestaltung sehr viel kleinere Losgrößen als es bei den Kontraktspezifikationen von Terminbörsen der Fall ist. Drittens können Verluste bei Optionsscheinen die Einlage nie übersteigen. Bei Shortpositionen am Terminmarkt ist dies hingegen prinzipiell möglich.

Ausstattungsmerkmale von Plain-Vanilla Warrants

Zu den wichtigsten Bestandteilen jeder Optionsscheine Definition gehört die Unterscheidung zwischen Call und Put. Eine Calloption verbrieft das Recht, den zugrundeliegenden Basiswert zum Ausübungspreis zu kaufen. Inhaber einer Calloption profitieren deshalb grundsätzlich von steigenden Kursen. Eine Putoption verbrieft dagegen das Recht zum Verkauf des Basiswertes zum Ausübungspreis und begünstigt den Inhaber vor allem bei sinkenden Kursen.

Eine im Hinblick auf die Ausstattungsmerkmale (nicht hinsichtlich der spezifischen Eigenschaften) von Warrants vollständige Optionsscheine Erklärung beinhaltet eine konkrete Definition von Laufzeit, Basiswert, Ausübungspreis, Bezugsverhältnis und Optionstyp.

Jede Option ist mit einer bestimmten Laufzeit bzw. einem Verfallsdatum ausgestattet. Die mit der Option einhergehenden Rechte enden am Verfallstag. Dann wird die Option entweder ausgeübt oder verfällt wertlos – je nachdem, ob der Optionsschein am Verfallstag einen inneren Wert aufweist oder nicht. Bei Optionsscheinen europäischen Typs ist die Ausübung der Optionsrechte ausschließlich am letzten Tag der Laufzeit möglich, bei amerikanischen Optionen dagegen an jedem Tag während der Laufzeit. In der Praxis spielt die Unterscheidung für Privatanleger selten eine Rolle, weil der Verkauf unabhängig vom Optionstyp jederzeit möglich ist.

Optionsscheine Definition: Basiswert, Ausübungspreis und Bezugsverhältnis

Der Basiswert ist das Wirtschaftsgut, auf das sich eine Option bezieht. Banken emittieren Optionsscheine auf Indizes, Aktien, Rohstoffe, Edelmetalle, Zinssätze, Anleihen und Währungspaare. Der Ausübungspreis (auch als „Strike“ bezeichnet) ist der Kurs, zu dem der Inhaber der Option den Basiswert kaufen (Calloption) oder verkaufen (Putoption) kann. Das Bezugsverhältnis wird von der emittierenden Bank festgelegt und gibt an, wie viele Optionsscheine erforderlich sind, um exakt eine Einheit des Basiswertes kaufen oder verkaufen zu können. Bei einem Bezugsverhältnis von 1:100 müssen Anleger demnach 100 Optionsscheine kaufen, um das Recht auf Kauf/Verkauf einer Einheit des Basiswertes zum Ausübungspreis zu erwerben. Das ist jedoch nicht erforderlich; abgerechnet werden auch ungerade Einheiten.

Praxisbeispiel für Optionsschein auf den DAX

Ein Beispiel aus der Praxis soll die Ausstattungsmerkmale von Optionsscheine verdeutlichen. Goldman Sachs emittierte im Mai 2014 einen Call-Optionsschein auf den Deutschen Aktienindex DAX (Performance Index) mit einer Laufzeit bis zum 30. Mai 2014 und einem Ausübungspreis von 9350 Indexpunkten und einem Bezugsverhältnis von 0,01 (entspricht 1:100). Das Papier notierte am 20. Mai zu einem Geld/Brief-Kurs von 2,88/2,91 Euro. Der DAX notierte am selben Tag bei 9640 Punkten.

Für einen „vollen“ DAX-Call mussten somit 291 Euro investiert werden. Die Differenz zwischen dem Kurs des Basiswertes und dem Ausübungspreis belief sich auf 290 Indexpunkte bzw. Euro. Die Da der Marktwert über dem Ausübungspreis lag, notierte der Call im Geld und besaß damit einen so genannten „inneren Wert“. Dieser ist gleichbedeutend mit der Differenz zwischen Marktwert und Ausübungspreis. Im hier gewählten Beispiel weicht der innere Wert des Optionsscheins nur marginal von seinem Kurs ab. Das ist auf die kurze Restlaufzeit und den relativ komfortablen Abstand zum Ausübungspreis zurückzuführen und keine Selbstverständlichkeit.

Wie kommt der Kurs eines Optionsscheins zustande?

Neben dem inneren Wert besitzt ein Optionsschein auch einen Zeitwert. Der Zeitwert ist die Differenz zwischen dem inneren Wert und dem Kurs des Scheins. Der Zeitwert ist am höchsten, wenn der Ausübungspreis dem Marktpreis des Basiswertes entspricht und nimmt mit der sich verkürzenden Restlaufzeit ab. Zu den wichtigsten Optionsscheine Tipps gehört die gesonderte Berücksichtigung des Zeitwertes vor jeder Investition. Insbesondere muss berücksichtigt werden, dass die prozentuale Abnahme des Zeitwertes sich zum Fälligkeitsdatum hin drastisch beschleunigt.

Eine Calloption notiert „aus dem Geld“, wenn der Marktwert unter dem Ausübungspreis liegt. Die Ausübung der Option macht dann keinen Sinn und der Optionsschein besitzt keinen inneren Wert. Wird ein aus dem Geld notierender Optionsschein gekauft, besteht der Preis ausschließlich aus dem Zeitwert. Dieser ist einerseits von der Distanz zum inneren Wert, andererseits von der impliziten Marktvolatilität abhängig. Je höher die Marktvolatilität, desto höher ist (fast immer) der Preis einer Option.

Optionsscheine vs. Knock-Out-Zertifikate

Die Preisbildung von Optionen basiert auf dem Black/Scholes-Modell, das seit Jahrzehnten als Basis für die faire Optionspreisermittlung dient. Das Modell gestaltet den Preis einer Option als Funktion mehrerer Variablen. Da diese ständigen Änderungen unterliegen ist es nicht ganz einfach, per Kopfrechnen den Einfluss einer Kurs- oder Volatilitätsänderung auf den Optionspreis zu bestimmen. Zu diesem Zweck empfehlen sind stattdessen Online Optionsscheinrechner.

Die komplexe und stark volatilitätsabhängige Preisbildung ist eine wichtige strategische Komponente, die andere derivative Finanzinstrumente einem Hebelprodukte Depot nicht verleihen. „Modern“ sind derzeit vor allem Knock-Out-Zertifikate und Differenzkontrakte (CFDs). Optionen beiden diesen beiden vergleichsweise neuen Gattungen gegenüber zwei substanzielle Vorteile.

Optionsscheine sind die bessere Versicherung

Erstens erhöht sich der Wert einer Option besonders stark, wenn eine starke Kursbewegung in die „richtige“ Richtung und ein starker Anstieg der Volatilität gemeinsam auftreten. Das ermöglicht eine effiziente Absicherung von Wertpapierportfolios gegen einen Crash, der durch exakt diese Eigenschaft gekennzeichnet ist.

Zweitens verfällt ein Optionsschein nicht, wenn ein bestimmter Kurs im Basiswert erreicht worden ist. Knock-Out-Zertifikate werden dann wertlos, CFD-Positionen in der Regel geschlossen. Zu Absicherungszwecken sind diese Produkte deshalb nur bedingt geeignet: Der Markt könnte erst weit genug in eine Richtung laufen und zum Knock-Out führen und dann stark einbrechen. Der Natur der Optionsscheine Definition folgend ist die Absicherung insbesondere in „ruhigen“ Marktphasen zu günstigen Konditionen möglich.

Börslich oder außerbörslich handeln?

Um mit Warrants handeln zu können, müssen Privatanleger zunächst eine Optionsscheine Erklärung mit entsprechender Risikoeinstufung ihres Depots (Finanztermingeschäftsfähigkeit) unterschreiben und die depotführende Bank von allen Haftungsrisiken freistellen. Der Handel ist sowohl börslich (z. B. Euwax) als auch außerbörslich im Emittentenhandel möglich. Im Emittentenhandel sind die expliziten Ordergebühren mitunter deutlich geringer. Dafür können vor allem außerhalb der Öffnungszeiten der Referenzbörse die Spreads weiter sein.

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