Die Stimmung der Marktteilnehmer für den DAX ist zu gut.
Der DAX steigt auf eine neue Rekordmarke, und das Börsensentiment ist euphorisch bullish. Geht das gut? Vermutlich nicht, doch es ist immer noch nicht die Zeit, um Aktien ernsthaft in Frage zu stellen. Das Verhältnis von Bullen und Bären bei den privaten Marktteilnehmern hat einen Wert von 73 % erreicht.
Der Wert ist deutlich zu hoch, und wird dazu führen, dass kurzfristig einige Marktteilnehmer ihre Gewinne mitnehmen werden. Vermutlich wird der DAX demnächst zwei oder drei Tage lang Kursverluste erleiden, und somit keine DAX Dividende generieren jedoch sich anschließend wieder beruhigen.
Für den langfristig orientierten Anleger spielt eine kleine Konsolidierung keine Rolle. Ein allgemeiner Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen ist noch nicht gekommen. Auslöser einer möglichen Konsolidierung sind höchsten kurzfristige Trader. Sie sind allerdings nicht in der Lage, den Aufwärtstrend ernsthaft zu gefährden. Konkret: Sobald der DAX schwächer wird, sollte man sich einen guten Einstiegspunkt für neue Long-Position suchen.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenEine Trendanalyse für den DAX
Ein stabiler Trend zeichnet sich dadurch aus, dass möglichst viele Aktien eines Marktes den Trend vorantreiben. So entsteht eine besondere Dynamik, wodurch auch kurzfristige Schwächephasen abgfedert werden.
Zur Info: Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die Bestätigung, deutet einiges darauf hin, dass der Index eine Umkehr vorbereitet. Der untere Indikator zeigt die Differenz der Aktien, die ein neues Hoch gebildet haben, abzüglich der Aktien mit einem neuen Tief. Die Differenz der neuen Hochs und Tiefs gibt Aufschluss darüber, ob ein Trend intakt ist. Ein Aufwärtstrend ist gesund, wenn jedes Hoch vom Indikator mit einem neuen Hoch bestätigt wird.
Bild: DAX-Chart mit Advance-Decline-Line (ADL) und Neue Hochs-Neue Tiefs
DAX-Analyse mit Gesamtmarkt-Indikatoren
Der DAX präsentiert sich überzeugend. Bei über 13000 Punkten gibt es keine alten Widerstände mehr. Der Vergleich zwischen ADL und dem Kursverlauf seit September offenbart, dass der Aufwärtstrend von den meisten DAX-Aktien getragen wird. In dieser Hinsicht gibt es nichts zu bemängeln.
Sobald ein Trend sich etabliert hat, laufen die Kurse sehr schnell einen überverkauften Bereich hinein. Damit entsteht die Frage, wann die Kurse so überhitzt sind, dass eine Erschöpfung eintreten müsste. Dazu gibt es keine einfache Antwort, denn die Übertreibung ist eine Eigenschaft jedes Trends.
Im unteren Teil des Charts habe ich Ihnen einen besonderen Indikator dargestellt. Er berechnet sich aus der Differenz der Aktien mit neuen Hochs und neuen Tiefs. Der Indikator steigt, wenn die meisten Aktien neuer Hochs erzeugen. In der von mir benutzten Einstellung ergibt sich der überkaufte Bereich zwischen einem Indikatorwert von acht und zehn. Das bedeutet, dieser Bereich definiert die Erschöpfung des Marktes. Wie Sie im oberen Chart sehen, tritt im Extrembereich der DAX in eine Ruhephase ein, oder er kehrt sogar um.
Fazit: Der Indikator zeigt, dass es noch Platz gibt, bevor die überkaufte Zone erreicht wird. Daher wird sich der DAX weiterhin bullish verhalten. Ich rechne mit einer ersten Erschöpfung frühestens in zwei Wochen.
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenNeuer Aktientipp: Sanofi – Kaufempfehlung
Sanofi ist ein französischer Pharmakonzern. In 2004 fusionierte Sanofi mit der deutschen Aventis. Daraus entstand ein Pharmariese mit über 100.000 Beschäftigten. Man darf Sanofi als weltweiten Big-Player bezeichnen. Das Kerngeschäft sind verschreibungspflichtige Medikamente gegen verbreitete Krankheiten. Ebenso ist Sanofi im Bereich der Impfstoffe stark engagiert, wie zum Beispiel auch Novavax.
Rückblick: In 2004 schluckte Sanofi-Synthelabo die deutsche Aventis AG. Obwohl Aventis damals doppelt so viel Umsatz produzierte, machte Sanofi ein feindliches Übernahmeangebot. Daraus entstand ein Streit, der bis in die höchsten politischen Kreise zog. Letztlich einigte man sich auf eine Fusion als gleichberechtigte Partner.
Zu Sanofi gibt es nicht die typische „Story“, wodurch das Unternehmen zum Überflieger werden könnte. Dazu ist Sanofi viel zu breit aufgestellt. Sanofi zählt zu den „Blue Chips“ der Pharma-Unternehmen. Ob Herz-Kreislauf Krankheiten, Diabetes oder Stoffwechselkrankheiten, Onkologie, innere Medizin oder auch Dermatologie. Auf allen Gebieten hat Sanofi etwas anzubieten.
Sanofi ist deshalb kein Unternehmen mit großen Schwankungen bei Umsatz oder Gewinn. Meistens wächst das Unternehmen durch Übernahmen fremder Unternehmen.
Das Sanofi-Wertpapier sollte man sich langfristig ins Depot legen, weil es Sicherheit ausstrahlt. Exorbitante Kursschwankungen nach oben oder unten sind nicht zu erwarten. Dafür gibt es eine jährliche Dividende von ca. 3 %.
Jahre | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 |
Umsatzerlöse | 33770 | 34542 | 33821 | 36167 | 36764 | 38114 |
Ergebnis vor St. | 5731 | 5243 | 5678 | 9366 | 9479 | 10055 |
KGV | 23 | 24 | 21 | 14 | 14 | 13 |
Angaben in Mio Euro
KGV = Kurs–Gewinn-Verhältnis (Je niedriger desto besser. Durchschnitt beim DAX = 15)
Angaben 2017, 2018 und 2019 sind Schätzungen. Quelle: finanzen.net
Die Unternehmensleitung von Sanofi hat immer wieder Probleme übernommene Unternehmen in die große Konzernstruktur zu integrieren. So kommt es, dass ungewünschte Schwankungen in den Unternehmenszahlen entstehen. Mit einem KGV von 14 in 2018 ist die Aktie als günstig zu bezeichnen. Die Historie zeigte, dass Kurskorrekturen der Sanofi-Aktie oftmals günstige Einstiegschancen.
Technische Ausgangssituation der Sanofi-Aktie
Die Aktie befindet sich seit 2009 in einem langfristigen Aufwärtstrend. Über den langen Zeitverlauf gab es immer wieder Konsolidierungen, die den Kurs belasteten. Aus der Retroperspektive erwiesen sich die Korrekturen stets als gute Einstiegschancen.
Die Sanofi-Aktie wird von vielen Analysten genau beobachtet. Sie ist meisten ein Basiswert großer Fonds. Das bedeutet, sobald die Aktie eine Korrektur unternimmt, befinden sich die langfristig orientierten Fonds in einem Kaufmodus. Sie sind deshalb meistens für den Aktienkurs eine Stütze.
Bild: Wochen-Chart der Sanofi-Aktie mit RSI-Indikator
Eine neue Unterstützung ist erreicht
In der Nähe von 80 € befindet sich eine wichtige Unterstützung der Aktie. Man kann davon ausgehen, dass der Kurs an dieser Stelle stark abgebremst wird. Mit ein bisschen Glück könnte sogar eine komplette Kursumkehr stattfinden.
Eine 100% sichere Unterstützung gibt es natürlich nicht. Deshalb empfehle ich Ihnen, einen Stop-Loss zu setzen. Der Chart zeigt, dass ein guter Stopp nicht ganz einfach zu finden ist. Einen optimalen Stopp gibt es eigentlich erst bei 63 Euro. Davon ist der aktuelle Kurs jedoch weit entfernt, und es würde ein unangemessenes Kursrisiko entstehen. Ein guter Kompromiss findet sich bei 73,60 Euro.
Der kritische Punkt im Kursverlauf liegt bei 70 €. Dort liegt die stärkste Unterstützung, und sie darf auf keinen Fall durchdrungen werden. Sollte diese Unterstützung nicht halten, könnte der Kurs leicht bis 55 € durchgereicht werden. Dieses Szenario entspricht dem Worst Case, und trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ein.