Wenn der Gesamtmarkt im Trend ist, dass läuft jede Trendaktie wie ein gedopter Sprinter. Das bedeutet, selbst eine Aktie in einem starken Aufwärtstrend, kann nur dann kräftig zulegen, wenn sich der Gesamtmarkt ebenfalls im Aufwärtstrend befindet.
Im Nachfolgenden zeige ich Ihnen zwei Indikatoren, die Ihnen einen Einblick in die Struktur des DAX bieten. Dabei sollte die Frage geklärt werden, ob der DAX den Trend unserer Aktienempfehlung unterstützt.
Zur Info: Die Advance-Decline-Line (ADL) wird über die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien berechnet. Grundsätzlich gilt, dass jede Bewegung des Index von der ADL bestätigt werden sollte. Fehlt die Bestätigung, deutet einiges darauf hin, dass der Index eine Umkehr vorbereitet. Der untere Indikator zeigt die Differenz der Aktien, die ein neues Hoch gebildet haben, abzüglich der Aktien mit einem neuen Tief. Die Differenz der neuen Hochs und Tiefs gibt Aufschluss darüber, ob ein Trend intakt ist. Ein Aufwärtstrend ist gesund, wenn jedes Hoch vom Indikator mit einem neuen Hoch bestätigt wird.
Bild: DAX-Chart mit Advance-Decline-Line (ADL)
DAX-Analyse mit Gesamtmarkt-Indikatoren
Der obere Chart zeigt zwei aussagefähige Indikatoren. In der Mitte gibt es die ADL. Vergleicht man die ADL mit dem Kursverlauf, dann fällt auf, dass die ADL bisher eine geringere Kurssteigung zeigte und in der Abwärtsbewegung dynamischer ist. Das spricht nicht für einen stabilen Aufwärtstrend. Bei der Analyse der Verläufe sollte man jedoch nicht das Gesamtbild in der Vordergrund schieben, sondern den DAX in Aufwärts- und Abwärtswellen unterteilen. Ausgehend vom relativen Tief am 29.08.17 steht die jüngste Aufwärtswelle im Fokus. Hierbei stellt sich eine große Ähnlichkeit zum Kursverlauf her. Das macht wiederum einen bullishen Eindruck, und lässt potenziell höherer DAX-Kursstände vermuten.
Der untere Indikator wird noch etwas klarer in der Diagnose. Betrachten Sie dazu die Hochs des Indikators. Sobald die Indikatorwerte in die Nähe von +10 kamen, gab es immer eine Fortsetzung der Aufwärtstrends. Die jüngste Aufwärtswelle ist von ähnlicher Qualität. Der Indikator durchstieß kürzlich den Wert + 10. Das lässt auf eine Nachfolgewelle mit neuen DAX-Hochs schließen. Die Marktbedingungen für unsere Aktienempfehlung darf man deshalb als gut bezeichnen.
Neuer Aktientipp: SAP – Kaufempfehlung
Wussten Sie, dass SAP inzwischen das wertvollste Unternehmen in Deutschland ist? Mit einem Wert von circa 112 Mrd. Euro führt die SAP den DAX an. Der Zweitplazierte, die Siemens AG, erreicht einen Wert von circa 99 Mrd. Euro. Die Wertsteigerung erreichte die SAP-Aktie durch einen kontinuierlichen Aufwärtstrend seit 2015.
Für den Anstieg gibt es mehrere Gründe. Der Wichtigste: SAP setzt voll auf die Cloud. Die eigentliche Kernkompetenz ist natürlich die SAP-Unternehmens-Software (On-Premise-Software). Die Geschäfte mit der Cloud werden allerdings immer wichtiger. In 2018 wird SAP vermutlich zum ersten Mal mehr Umsätze mit der Cloud erzielen, als mit dem alten Kerngeschäft. Damit wird SAP noch unabhängiger von den konjunkturellen Schwankungen, die es immer bei Software-Investitionen gibt.
In 2018 wird wohl das neue zentrale Rechenzentrum fertig gestellt werden. Hierbei erhofft sich die Unternehmensleitung erhebliche Kosteneinsparungen. Desweiteren will SAP die Cloud mit der eigenen Datenbanktechnologie verschmelzen. Andere Drittanbieter für Datenbanken werden somit überflüssig.
SAP hat sich hevorragend aufgestellt. Kein Großunternehmen kann die Angebote von SAP ignorieren, wenn es um effektive Unternehmenssteuerung geht. Das sieht übrigens auch Google so. Das Suchmaschinen-Unternehmen kooperiert nun mit SAP, um den eigenen Cloud-Service zu verbessern. Das Ziel ist, die Daten in der Cloud mit maximaler Sicherheit auszustatten. Die Software des gemeinsamen Projektes soll 2018 angeboten werden. Hierdurch kann SAP die eigenen Wettbewerbsvorteile ausbauen.
Die meisten Analysten gehen davon aus, dass sich in den nächsten Jahren die Gewinne von SAP deutlich steigern. Das sollte sich positiv auf den Aktienkurs auswirken. Dreistellige SAP-Kurse liegen in greifbarer Nähe.
SAP | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 |
Umsatzerlöse | 16815 | 17560 | 20793 | 22062 | 23718 | 25314 |
Ergebnis vor St. | 4396 | 4355 | 3991 | 4651 | 5020 | 5481 |
KGV | 22 | 21 | 29 | 21 | 22 | 20 |
Angaben in Mio Euro
KGV = Kurs–Gewinn-Verhältnis (Je niedriger desto besser. Durchschnitt beim DAX = 15)
Angaben 2017 und 2018 sind Schätzungen. Quelle: finanzen.net
Zum Anbieter flatex Investitionen bergen das Risiko von VerlustenDie Finanzdaten lassen noch weiteren Entwicklungsspielraum zu. Mit einem KGV von 20 für 2018 ist die Aktie nicht zu hoch bewertet. Nehmen die Unternehmensgewinne kräftig zu, wie es viele Analysten prognostizieren, dann dürfte der Kurs auch aus fundamentaler Sicht, beträchtlichen Spielraum nach oben haben.
Technische Ausgangssituation der SAP-Aktie
Der Chart zeigt, dass die Aktie in einem stabilen Aufwärtstrend verläuft. Die Volatilität ist gering. Das spricht für einen Fortsetzung. Volatilität ist immer ein Ausdruck von Uneinigkeit und vielen Emotionen. Deshalb sind volatilitätsstarke Kursmuster eine normale Begleiterscheinung für eine Trendumkehr. Der Kurs befand sich vor fünf Wochen an der Unterseite des Trendkanals. Regelkonform prallte der Kurs von dort ab, und unternimmt einen weiteren Anlauf, um neue Hochs zu testen.
Bild: Wochen-Chart der SAP-Aktie mit RSI-Indikator
Die Wellenstruktur ist bullish
Beachten Sie die Kurswellen im Chart. In den Bereichen mit der höchsten Dynamik wurde jeweils ein Pfeil eingezeichnet. Auch die Längen der Pfeile haben eine Bedeutung. Die erste und zweite Welle ist dynamisch und steil. Die dritte Welle hätte das Ende des Aufwärtstrends bedeuten können. Das wäre nicht unnormal gewesen. Die Ursache dafür ist einfach zu erklären. Das Momentum lässt nach und die Kraft der Bullen geht zurück. Doch nach der dritten Welle kam es nicht zu einer Marktumkehr. Im Oktober 2016 gab es lediglich eine kleine Konsolidierung. Anschließend startete die bisher längste Aufwärtswelle. Sie verlief bis in den Sommer 2017 hinein. Aus statistischer Sicht wäre es ein seltenes Ereignis, wenn der Aufwärtstrend nun zusammenbrechen würde. Im Gegenteil, in den meisten Fällen ist eine lange Welle ein neuer Startpunkt. Mindestens eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bis in den Sommer 2018 hinein ist möglich.
Widerstand bei 100 Euro
Die Erfahrung zeigt, dass runde Kurszahlen eine psychologische Wirkung haben. Das gilt besonders für die Region um 100 Euro. Bei diesem Kurswert gibt es sehr oft eine Zurückhaltung, die nur psychologisch zu erklären ist. Als Trader hat man das Gefühl, als ob nur die 100 Euro erreicht werden dürfen. Deshalb halten sich an dieser Stelle kaufbereite Börsianer zurück. Sie warten ab, ob es zu einer Gegenbewegung kommt. Das ist ein praktischer Test, wie stark die Verkaufsbereitschaft im Markt ist.
Ich gehe davon aus, dass die SAP-Aktie ähnliche Probleme bekommen wird. Das Kursziel ist deshalb konservativ auf 103 Euro gesetzt. Aufgrund des Momentums sollte der Kurs leicht über die Grenze von 103 Euro hinauslaufen. Oft fällt dann der Kurs zurück, und pendelt um 100 Euro. Das Pendeln um 100 Euro dient als eine Eingewöhnungsphase. Erst danach baut sich die Kraft für höhere Kursbereiche auf. Weil bei dem Kursbereich um 100 Euro eine Fragezeichen steht, empfehle ich Ihnen ab 98 Euro einen Teil der Kursgewinne mitzunehmen.
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