Small Caps versus Large Caps – Alles zu den großen oder kleinen Unternehmen und was besser ist!

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Small Caps oder Large Caps?

Auch hier haben wir es wieder mit Anglizismen zu tun. Es geht darum: Handelt es sich um ein großes oder kleines Unternehmen? Große oder kleine Fische? Ein großes Unternehmen ist nicht per se „besser“ als ein kleines, oder umgekehrt. Es gibt jedoch bestimmte Eigenschaften, welche sich einer der beiden Kategorien tendenziell eher zuordnen lassen. Zunächst zur Definition:

Small Caps

Ein „Small Cap“ (small = klein) ist nichts anderes als ein Nebenwert. Damit wird eine Aktie bezeichnet, die einen geringen Börsenwert hat. Der Börsenwert wiederum berechnet sich aus der Zahl der Aktien mal dem aktuellen Aktienkurs.

Large Caps

Wenn der Börsenwert des Unternehmens hoch ist, gilt es als ein „Large Cap“ (large = groß).

Mid Caps

Und dann gibt es noch die Unternehmen mit mittlerem Börsenwert. Nicht sonderlich überraschend werden diese als „Mid Caps“ bezeichnet.

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Die großen Leitindizes enthalten die Standardwerte

Was ist „groß“, was ist „klein“? Das ist natürlich regional verschieden. Eine Aktiengesellschaft mit einem Börsenwert von einigen Hundert Millionen Dollar mag an einem Markt wie Litauen ein „Large Cap“ sein – in den USA wäre es ein „Small Cap“. Insofern ist es wenig sinnvoll, hier absolute Grenzen für die Zugehörigkeit zu einer der Kategorien anzugeben. Grundsätzlich gilt: Die im jeweiligen Leitindex einer Börse enthaltenen Aktien sind die „Large Caps“ = Standardwerte dieses Markts. So sind die im DAX 30 enthaltenen Aktien die deutschen Standardwerte. Im Fall der USA sind es die im Dow Jones Industrial Average Index enthaltenen Aktien. Bei solchen Standardwerten können Sie sicher sein, dass diese an einem regulierten Markt gehandelt werden und im Normalfall einen ausreichend liquiden Handel vorweisen können. Diesen Faktor sollten Sie nicht unterschätzen:

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Eine ausreichende Liquidität ist Voraussetzung für problemloses Traden

Mit Liquidität („Flüssigkeit“) ist gemeint, wie hoch die Umsätze in der betreffenden Aktie sind. Hier gilt: Je höher die Börsenumsätze in diesem Titel, desto besser! Denn dann ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Sie im Fall eines Kaufauftrags überhaupt Material erhalten. Oder, was oft noch wichtiger sein kann: Dass Sie im Fall eines Verkaufsauftrags überhaupt einen Käufer zum aktuellen Kurs finden. Das Gegenteil eines liquiden Titels ist ein „marktenger Wert“. Und das sind typischerweise Small Caps = Nebenwerte. Im Extremfall gibt es bei denen tagelang nur sehr dünne oder überhaupt keine Umsätze. Da können Sie einen Kaufauftrag geben und noch so oft im Orderbuch auf „Refresh“ klicken – wenn es kein Angebot gibt, können Sie auch keine Aktien kaufen. Das ist ein Punkt, der für Standardwerte und gegen Nebentitel spricht.

Liquidität beim Traden

Im Fall von ausländischen Nebenwerten kann es sinnvoll sein, an der entsprechenden Heimatbörse zu handeln. Dort sind im Normalfall die Umsätze am höchsten – das Zweitlisting an einer anderen Börse soll dem Unternehmen neue Anlegerschichten erzielen, was aber nicht immer erfolgreich sein muss. Dann kann es an der Börse des Zweitlistings zu dem oben skizzierten sehr dünnen Handel kommen, was den Handel an der Heimatbörse ratsam macht (auch wenn dafür dort die Transaktionsgebühren etwas höher sind). Großinvestoren und internationale Fonds kaufen sowieso meistens an der jeweiligen Heimatbörse der Aktie.

Institutionelle Anleger

Große institutionelle Anleger wie Versicherungen oder Fondsgesellschaften sind manchmal darauf festgelegt, nur in Aktiengesellschaften einer bestimmten Mindestgröße investieren zu können. Deshalb fällt diese Käufergruppe oft als möglicher Interessent bei Nebenwerten weg.

Finanzkommunikation

Bei einem Standardwert können Sie sich in der Regel darauf verlassen, dass das Unternehmen eine professionelle Informationspolitik betreibt. Am besten schauen Sie sich vor einem Kauf diesbezüglich einmal die Internetseite des jeweiligen Unternehmens an: Ist diese übersichtlich aufgebaut, finden sich insbesondere beim Punkt „Investors Relations“ leicht zugänglich frühere Geschäftsberichte? Wird ein Ansprechpartner genannt, gibt es aussagekräftige ad hoc Mitteilungen etc. pp. Bei kleineren Unternehmen sieht es manchmal in Bezug auf die Informationspolitik etwas mau aus. Oder es ist das Gegenteil der Fall – es wird eine Meldung nach der anderen versendet. Das muss aber nicht positiv sein: Nichtssagende PR-Meldungen können bestenfalls nerven, schlimmstenfalls von wirklichen Problemen ablenken.

Weiterbildung beim Aktienhandel

Für uns ist es eher ein Warnsignal, wenn ein Unternehmen am laufenden Band reißerische Pressemitteilungen ohne wirklichen Erkenntnisgewinn verschickt. Manchmal wird nur ein Vorwand gesucht, um eine „Propaganda-Meldung“ versenden zu können. Ist es z.B. wirklich eine Meldung wert, wenn im mittleren Management eine Stelle neu besetzt wird? Dies sollte im Gegenteil bei einem börsennotierten Unternehmen zum Tagesgeschäft gehören und im Normalfall keine besondere Meldung wert sein.

Nebenwerte: Höhere Risiken – dafür oft höhere Chancen

Was spricht denn im Gegenzug überhaupt für die Nebenwerte? Nun, auch hier gilt: Je höher das Risiko, desto tendenziell größer sind auch die Chancen! Bei einem Standardwert wie zum Beispiel der Deutschen Telekom ist es sehr unwahrscheinlich bis nahezu unmöglich, dass Umsätze und Gewinne mehrere Jahre hintereinander um jeweils 50% zulegen. Bei einem kleinen Nebenwert, möglicherweise einem „Startup“, ist dies hingegen sehr wohl möglich. Natürlich mit entsprechenden Folgen für den Aktienkurs.

Fazit Small Caps versus Large Caps

Ein großes Unternehmen ist nicht per se besser als ein kleineres Unternehmen. Beurteilen Sie die Attraktivität einer Aktie besser anhand der zuvor vorgestellten Kennzahlen. Es muss auch nicht „entweder – oder“ heißen, sondern ein „sowohl – als auch“ ist ebenfalls möglich. Sie können Positionen beider Kategorien ins Depot nehmen, wenn Sie mit einem vernünftigen Money Management arbeiten. In der Regel bedeutet dies, dass Sie das Risiko über die Positionsgröße steuern. Tendenziell wird so der Startwert einer Position eines Standardtitels höher sein als der eines Nebenwertes. Interessant sein kann auch der Blick auf die Dividendenrendite. Bei den Nebenwerten finden sich manchmal regelrechte Dividendenperlen. Hier sollten Sie natürlich die Entwicklung der Dividendenauszahlungen im Jahresvergleich im Auge behalten! Und nun, wo Sie den Begriff Cashflow kennen, können Sie auch überprüfen, einen wie großen Teil des Cashflows das Unternehmen für die Dividendenzahlung ausgibt.

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Risikohinweis Michael Vaupel

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